Die versicherten Schäden an Hab und Gut der Bürger könnten nach den Frühjahrsstürmen der vergangenen Tage für die Gebäudeversicherer bis zu eine Milliarde Euro teuer werden. Dies will die Ratingagentur Fitch errechnet haben. Dies meldete die Nachrichtenagentur Reuters an diesem Dienstag. Damit könnten die entstandenen Sturmkosten für die Risikoindustrie teurer werden als im schadenträchtigen Jahr 2013. Die Unwetter "Elvira" und ihre meteorologische Schwester "Friederike" hatten um den Monatswechsel herum vor allem in Baden-Württemberg und Bayern gewütet - und viele Eigenheime verwüstet.

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Öffentliche Gebäudeversicherer müssen am meisten bluten

Den Löwenanteil müssen nach Fitch-Berechnungen die öffentlich-rechtlichen Unternehmen tragen, vor allem die in Bayern, der Pfalz und im Saarland markt- und damit schadendominierende Versicherungskammer. Außerdem die Sparkassen-Versicherung, die in Baden-Württemberg große Markt- und Schadenanteile hat sowie der badische BGV und die schwäbische WGV-Versicherung. Letztere profitieren bei ihrem Marktanteil noch immer von ihrer Historie als Zwangs-Monopol-Anstalt aus Zeiten vor der Deregulierung nach 1994.

Die bayerische Versicherungskammer geht nach Meldungen von Reuters von 60 Millionen Euro an Schäden aus, die die Frühjahrsstürmen ihr eingebrockt haben dürften. Die Sparkassen-Versicherung rechne mit einem "zweistelligen" Millionenbetrag mal Euro. Weitere Branchengrößen wie Allianz und Rückversicherer Munich Re hätten noch keine Gesamtsumme der von Ihnen zu tragenden Schäden geschätzt.

Gebäude weiter versicherbar?

Den Gesamtschaden der kürzlich niedergegangenen Stürme addiert Fitch auf mehr als eine Milliarde Euro. Nur gut jedes dritte Haus sei in Deutschland mit einer Police gegen Elementargefahren geschützt. In gefährdeten Gebieten gebe es zum Teil keinen Versicherer mehr, die die Häuser der Bürger in Schutz nimmt. Weser für Geld, noch für gute Worte.

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Dennoch sagt Fitch, es sei für für die Hausbesitzer möglich gewesen, bezahlbaren Gebäudeschutz für Ihr Hab und Gut zu bekommen. Unterdessen berichtete das Recherche-Netzwerk Correktiv (der Versicherungsbote berichtete), selbst in bisher formal wenig riskanten Elementar-Risikozonen nach dem so genannten ZÜRS-System der Gebäudeversicherer würden künftig wegen Starkregens die Preise für Policen steigen.