ein Gastbeitrag von Kevin Fürchtegott

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In der Covomo Studie wurden insgesamt 11 gesetzliche Krankenkassen und deren private Partner für Auslandstarife untersucht, die zusammen über 30 Millionen Versicherte haben. Dabei wurde die Transparenz, Verständlichkeit und die Tarifeigenschaft der privaten Auslandskrankenversicherung genauso untersucht, wie die Aufklärung auf Seiten der gesetzlichen Krankenkasse. Die privaten Tarife wurden dabei immer mit dem aktuellen Testsieger der Stiftung Warentest und dem günstigsten Tarif am Markt verglichen. Die Stiftung Warentest kürt regelmäßig in einem unabhängigen Test die beste Auslandskrankenversicherung am Markt, aktuell ist dies der Tarif der Halleschen Krankenversicherung. Daran müssen die Tarife gemessen werden.

7 von 11 Krankenkassen empfehlen Tarife, die schlechter sind als der aktuelle Testsieger

Legt man die Tarife der privaten Auslandskrankenversicherungen dem Testsieger gegenüber, schneidet der Großteil schlecht ab. Die von den gesetzlichen Krankenkassen empfohlenen Tarife versichern häufig weniger Reisetage, enthalten juristisch unklare Klausen wie den „medizinisch notwendigen Rücktransport“ und verlangen meistens einen Selbstbehalt. Die Versicherten müssten also mit dieser Police trotz Auslandskrankenversicherung draufzahlen. Das widerspricht dem Grundgedanken einer Reiseversicherung, die vor einer zusätzlichen finanziellen Belastung im Ernstfall schützen soll. Der Selbstbehalt beträgt meist 25 % der angefallenen Kosten, was bei teuren Krankenhausaufenthalten eine enorme finanzielle Belastung auslöst.

Aufklärung und Transparenz bei den gesetzlichen Krankenkassen nicht zufriedenstellend

Trotz vieler Aufschriften bleibt die Konkurrenz unter den gesetzlichen Kassen weiter groß. Es ist daher schon bemerkenswert, wie stiefmütterlich die Beratung von Kunden, die ins Ausland verreisen wollen, behandelt werden. Der Service der Krankenkassen ist bei den meisten Anbietern in diesem Thema schlecht und unübersichtlich. Einige gesetzliche Krankenkassen haben noch nicht einmal einen Partner für den Schutz im Ausland. Falls eine Partnerschaft besteht, gibt es meist nur einen knappen Verweis auf den Tarif der privaten Versicherung - Kundenfreundlichkeit sieht anders aus.

Zudem empfehlen alle untersuchten Krankenkassen nur einen einzigen Tarif, der meistens nur für einige wenige Urlauber relevant sein dürfte. Versicherten mit spezielleren Reisen wie Dienstreisen, Auslandssemestern oder Au-pairs kann nicht weitergeholfen werden.

Einige Ausnahmen unter den Krankenkassen

Es gibt jedoch auch Krankenkassen, die die Versicherten gut informieren und passende Tarife anbieten. Ein Beispiel hierfür ist die Techniker Krankenkasse (TK), die ihre Kunden überdurchschnittlich gut über den Schutz im Ausland aufklärt und mit der Envivas Auslandskrankenversicherung (Marke der Generali) einen guten privaten Tarifpartner hat. In den Bereichen Aufklärung, Transparenz und Versicherungsbedingungen muss sich diese Partnerschaft also keinesfalls verstecken.

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Die passende Auslandskrankenversicherung finden

Alle Krankenkassen im Vergleich haben nur einen einzigen Tarifpartner und verweisen immer nur auf Jahresversicherungen. Die wichtigen Tarifdetails finden sich nur in den Versicherungsbedingungen der privaten Partner. Dabei empfehlen Verbraucherportale wie Finanztip oder die Stiftung Warentest allen Versicherten, Tarife miteinander zu vergleichen. Viele einzelne Tarife eigenen sich nicht für die persönlichen Reisegewohnheiten und sind verschwendetes Geld. Faktoren wie die Reisedauer, Vorerkrankungen oder ein hohes Reisealter lassen plötzlich viele gelobte Versicherungen schlecht erscheinen. Ein Vergleich von Auslandskrankenversicherung ist also für alle gesetzlich Versicherten besonders relevant.