VBL-Zusatzrente für den öffentlichen Dienst schrumpft
Mit der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) senkt die nächste Pensionskasse ihren Rechnungszins. Ab 1. Juni werden Beiträge der freiwilligen Altersversorgung für öffentlich Bedienstete statt mit 1,75 nur noch mit 0,25 Prozent verzinst. Die Garantien für die oft gepriesene VBL-Zusatzrente sinken; die entsprechenden Renten schrumpfen um bis zu 66 Prozent.
Erst senkte die Neue Leben Pensionskasse die Garantien. Dann folgten die Banker und schrumpften die Zusatz-Betriebsrenten ihrer BVV Versorgungskasse. Nun geht es den Angestellten des Staates an die Renten. Wobei die VBL, ansässig in Karlsruhe, den härtesten Schritt vollzieht und mit der Senkung auf nur noch 0,25 Prozent am härtesten in die Rente schneidet. Auf ihrer Webseite bezeichnet die VBL den Minizins immer noch als „Vorteil“ (siehe Screenshot).
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Der Mathematiker Werner Siepe hat dem Versicherungsboten eine Musterrechnung zur Verfügung gestellt. Gegenüber den früheren Garantien bei Abschluss bis Ende 2011 (damals galten noch 2,75% Rechnungszins) machen die Verluste im Musterfall eines 37-jährigen Angestellten des öffentlichen Dienstes mit monatlichen Beiträgen von 175 € über 30 Jahre bis zu 66 % aus. Statt früher 617 € bei Abschluss im Dezember 2011 werden bei Neuabschluss ab 1.6.2016 nur noch 208 € garantiert.
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Die VBL ist mit Abstand die größte deutsche Zusatzversorgungskasse. Dort führen öffentliche Arbeitgeber die Zusatzrenten (ähnlich der bAV-Betriebsrenten) und bieten in einem weiteren Abrechnungsverband die sogenannte freiwillige Altersvorsorge an, kapitalgedeckte Zusatzrenten mit Namen VBL extra. Neben 1,9 Millionen Pflichtversicherten sind inzwischen bereits 250.000 Bedienstete über VBL extra versichert. Die leiden nun unter 0,25 Prozent im wahrsten Sinne des Wortes garantierten Magerzins für jeden Euro, den sie künftig einzahlen.