Betriebliche Altersvorsorge erlebte 2015 Zuwachs
Die betriebliche Altersversorgung (bAV) wird von den Bundesbürgern häufiger nachgefragt. Im letzten Jahr stieg die Zahl der Verträge um 1,8 Prozent auf nun über 15 Millionen, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in seiner aktuellen Broschüre „Die Lebensversicherung in Zahlen 2016“ berichtet. Damit ist die Sparte ein kleiner Lichtblick für die kriselnden Lebensversicherer.
Die betriebliche Altersversorgung konnte im letzten Jahr leicht zulegen: Die Zahl der Verträge stieg bundesweit um 1,8 Prozent, wie der Versicherungsdachverband GDV am Donnerstag berichtet. Die meisten Verträge in der bAV der Lebensversicherer entfielen dabei auf die Direktversicherung (7,7 Millionen), gefolgt von Pensionskassen der Versicherer (rund 3,7 Millionen) sowie Pensionsfonds (532.000). Hinzu gesellen sich 3,3 Millionen Rückdeckungsversicherungen: das sind Verträge, die Arbeitgeber oder Pensionskassen zur Absicherung von Rentenzusagen abschließen.
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Schwieriges Jahr für die Lebensversicherung
Damit bildet die betriebliche Altersvorsorge ein Highlight in einem Jahr, das sich für die Leben-Sparte schwierig gestaltete. Denn bei vielen Kennzahlen steht 2015 ein Minus in der Bilanz. Die gebuchten Brutto-Beiträge schrumpften um 1,1 Prozent auf nun 92,7 Milliarden Euro, wie der GDV berichtet (Vorjahr: 93,7 Milliarden Euro). Auch bei den Bestandszahlen ein deutliches Minus: Ende 2015 zählte die Branche noch 91,0 Millionen Verträge, ein Verlust von 1,6 Prozent (Vorjahr: 92,4 Millionen). Hierin eingerechnet sind rund 40,5 Millionen Rentenversicherungen (siehe Tabelle).
Rechnet man die Pensionskassen und -fonds heraus und betrachtet nur die deutschen Lebensversicherer, ist der Verlust sogar noch deutlicher. Demnach verringerten sich die gebuchten Bruttobeiträge um 2,6 Prozent auf nun 88 Milliarden Euro (Vorjahr: 90,3 Mrd.). Der Bestand an Verträgen verringerte sich um 1,7 Prozent auf nun 86,7 Millionen Policen (Vorjahr: 88,2 Mio.).
Neugeschäft mit deutlichen Verlusten
Einen deutlichen Rückgang musste die Leben-Branche auch im Neugeschäft beklagen. Die Beitragssumme des Neugeschäfts (Bewertungssumme) sank 2015 auf 150 Milliarden Euro (Vorjahr: 157 Milliarden Euro; minus 4,2 Prozent). Die laufenden Beiträge für ein Jahr erreichten im Neugeschäft 5,3 Milliarden Euro (minus 3,2 Prozent) und die Einmalbeiträge 27,8 Milliarden Euro (minus 4,2 Prozent).
Am höchsten war im Neugeschäft der Rückgang bei den Pflegerenten, deren Neuabschlüsse um ein Viertel (-25 Prozent) einbrachen. Die klassischen Rentenversicherungen (-22,1 Prozent) und die Klassischen Lebensversicherungen (-10,3 Prozent) büßten ebenfalls deutlich an Nachfrage ein, was jedoch erwartbar war, da viele Versicherungen sich aus dem Geschäft mit klassischen Policen zurückziehen, darunter große Anbieter wie die Allianz, Ergo oder Generali (Übersicht Neuzugang nach Versicherungsarten siehe Tabelle 2). Mehr Detail-Auswertungen zur Broschüre "Lebensversicherung in Zahlen 2016" finden Sie demnächst bei Versicherungsbote.
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