Versicherungsvermittler setzen mehrheitlich weiter auf die Riester-Rente. So lässt sich das Ergebnis einer Umfrage zusammenfassen, die von der Versicherungsgruppe die Bayerische zusammen mit der V.E.R.S. Leipzig GmbH und Fred Wagner vom Institut für Versicherungslehre an der Universität Leipzig durchgeführt wurde. Allerdings zeigte die repräsentative Befragung von insgesamt 365 Vertriebspartnern auch, dass die Zustimmung unter den Vermittlern nicht ungebrochen ist.

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47 Prozent erwarten zumindest konstanten Verkauf der Riester-Rente

Laut der Umfrage erwarten 47 Prozent der befragten Vermittler zumindest einen konstanten Verkauf von Riester-Produkten, 22 Prozent schätzen das Potential optimistischer ein und gehen von einem steigenden Absatz aus. Die Studienmacher werten diese Zahlen als weitestgehende Zustimmung des Vertriebs zu Riester. Was aber bedeutet „konstanter Verkauf“ angesichts der Tatsache, dass das Neugeschäft von Riester-Policen seit mehreren Jahren schwächelt?

Gefragt wurde darüber hinaus, ob die Riester-Rente für die private Altersvorsorge geeignet sei. Immerhin: 61 Prozent der Vertriebsprofis schätzen die Eignung von Riester als „gut“ ein. 27 Prozent beurteilen das Produkt mit „teils-teils“, elf Prozent antworten mit „schlecht“.

„Die Studie zeichnet ein differenziertes Bild über die Riester-Rente“, kommentiert Fred Wagner vom Institut für Versicherungslehre Leipzig. „Eine deutliche Mehrheit der Vertriebspartner weiß um die Vorzüge des Produkts, zugleich kann eine Minderheit damit wenig anfangen und bietet es deshalb auch nicht den Kunden an“. Doch summiert sich die Zahl der Zweifler nicht auch bei der Frage nach der Geeignetheit auf stolze 38 Prozent?

40 Prozent der Vermittler bieten Riester-Rente häufig an, 37 Prozent manchmal

Unterm Strich vermitteln 40 Prozent der Vermittler häufig die Riester-Rente, 37 Prozent tun dies zumindest manchmal. Lediglich 5 Prozent verkaufen nie dieses Produkt. Dabei schätzen die Vermittler auch ihre Beratungskompetenz zu den Policen als hoch ein: 71 Prozent der Befragten erklären, ihren Kunden die wesentlichen Merkmale des Produkts erläutern zu können („Trifft voll zu“), für 24 Prozent gilt: „Trifft eher zu“.

Riester in der Kritik

Die Riester-Rente ist in den letzten Monaten wiederholt in die Schlagzeilen geraten. CSU-Chef Horst Seehofer bezeichnete im April Riester als "gescheitert" und fordert eine Rückabwicklung der Verträge. Der Grund: die Verträge seien unattraktiv und zu teuer, weshalb nicht einmal die Hälfte der Beschäftigten mit einer entsprechenden Police vorsorgen würde. Deshalb sei Riester nicht geeignet, die geplante Absenkung des Rentenniveaus und die drohende Altersarmut für weite Teile der Bevölkerung aufzufangen.

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Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wehrt sich gegen entsprechende Pläne. „Die Riester-Rente ist keineswegs gescheitert. Es gibt 16 Millionen Verträge seit Einführung 2002! Sie ist und bleibt ein wichtiger Baustein der Ergänzungsvorsorge. Und als solcher war sie auch erfolgreich“, erklärte Dr. Peter Schwark, Mitglied der GDV-Geschäftsführung. Aber auch der GDV fordert Reformen. Die Riester-Förderung müsse dringend an die gestiegenen Einkommen und den höheren Vorsorgebedarf angepasst werden, heißt es in einer Pressemeldung. Außerdem soll es einen Freibetrag geben, der nicht auf die Grundsicherung im Alter angerechnet wird, um den Sparanreiz für Geringverdiener zu erhöhen.

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