Finanzberatung: Verbraucher orientieren sich an Freunden, Familie und Online-Portalen
Finanzberatung: Am ehesten vertrauen Verbraucher beim Thema Finanzen Freunden und Familien. So gaben 92 Prozent der Befragten an, dass sie diese Personengruppe am vertrauenswürdigsten für Finanzfragen hält. Gleich danach schenkt der Deutsche allerdings sein Vertrauen am liebsten Internetangeboten. 71 Prozent vertrauen Online-Verbraucherportalen in Finanzfragen. 26 Prozent gaben an, dass sie Versicherungsvertretern in dieser Hinsicht vertrauen. Beratungsbedarf bestehe in puncto Finanzbedarf allemal: So stimmten 67 Prozent der Deutschen bei der Befragung der Aussage zu: „Ich verstehe die Finanzwelt immer weniger.“
Wem vertrauen die Verbraucher in Finanzangelegenheiten am meisten? Diese Frage wurde in einer Studie mit 1.007 Personen ab 14 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom untersucht. Die Befragten konnten angeben, für wie vertrauenswürdig sie verschiedene Personengruppen, Online-Dienste oder Institutionen halten, wenn es um finanzielle Ratschläge geht. Nach wie vor ist das Vertrauen der Deutschen Verbraucher in Ratschläge von Freunden und Familienangehörigen mit 92 Prozent sehr hoch.
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Bankberater und Versicherungsvertreter genießen immer weniger Vertrauen
Verbraucher haben Beratungsbedarf. Das zeigen 67 Prozent der Deutschen, die diese Aussage: „Ich verstehe die Finanzwelt immer weniger“ bestätigt haben. Doch landet dieser Bedarf nur zu gut ein Drittel beim Bankberater (36 Prozent) und noch weniger Deutsche schenken ihr Vertrauen dem Versicherungsvertreter (26 Prozent). Erwartungen nach guten Informationen setzen sie hingegen in Online-Verbraucherportale wie finanzen.net oder finanztip.de (71 Prozent) sowie in Online-Vergleichsportale (68 Prozent) wie zum Beispiel Verivox.de oder Check24.de. Nach Versicherungsmaklern wurde in der Studie nicht gefragt.
Vertrauenswürdiger als persönliche Kontakte bei Finanzangelegenheiten, etwa mit dem Versicherungsvertreter, erachten Verbraucher außerdem soziale Netzwerke (43 Prozent) und Online-Foren oder Blogs (29 Prozent). Web-Portale, so Bernhard Rohleder, Bitkom-Hauptgeschäftsführer, könnten wertvolle Orientierung liefern. Schließlich fühle sich der Verbraucher von der Vielfalt und Komplexität der Angebote oftmals überfordert.
„Insbesondere Webseiten, die unabhängige Informationen bieten und Transparenz herstellen, können dem Verbraucher helfen, attraktive Angebote zu finden und Geld zu sparen. Sie sind insofern eine gute Ergänzung zu der individuellen und professionellen Beratung, die Banken und Versicherungen bieten,“ sagt Rohleder. Der Bitkom-Verband warnt aber auch: Man möge stets prüfen, welche Personen oder Organisationen Informationen online verantworten, da sich im Web nicht selten einzelne Unternehmen mit speziellen wirtschaftlichen Interessen finden. Um Zweifel zu beseitigen und die Glaubwürdigkeit von Informationen zu erhöhen, hilft womöglich ein Abgleich mehrerer Seiten.
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