Der letzte Akt zur Causa Ergo und der Lustreise von deren Vertriebstochter HMI (heute Ergo Pro) im Jahr 2007 war ein in diesen Tagen anstehender Prozess wegen vorgeworfener „schwerer Untreue“ zweier Manager. Einer der Männer arbeitete für einen Reiseveranstalter, der für die damalige HMI die Reise organisierte – inklusive käuflicher Liebe williger Damen. Ein weiterer Mann, der sich laut Prozessplan vor dem Landgericht Hamburg verantworten sollte, sei ein ehemaliger Ergo-Manager.

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Ergo Prozess abgeblasen

Vor dem Landgericht Hamburg sollte letztlich ein mutmaßlicher Untreue-Schaden von 52.000 Euro verhandelt werden, der Ergo anlässlich der Lustreise nach Budapest entstanden sein soll. Der Versicherer selbst hatte im Jahr 2011 in der Sache Strafanzeige erstattet. Nun sollen die Beschuldigten sich durch Zahlung eben des mutmaßlichen Schadenbetrags aus dem Prozess und Folgen freikaufen können, berichten an diesem Mittwoch das österreichische Nachrichtenportal „Heute.at“ und das „Hamburger Abendblatt“ übereinstimmend. Letzteres spricht von einem „geplatzten“ Prozess.

Käme es tatsächlich nicht zu dem bisher vorgesehenen Prozess, dann wäre dieser zugleich im Sinne der Ergo abgeblasen. Dem Unternehmen bliebe eine, zudem seit Jahren anhaltende, Berichterstattung in den Medien erspart. „Aus Sicht der Ergo ist kein im Jahr 2016 noch ins Gewicht fallender kompensationsfähiger Schaden im Strafverfahren zu berücksichtigen“. Mit diesem Worten zitierte das „Handelsblatt“ am im Juni eine Sprecherin von Ergo.