Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) plant, bis zum Jahr 2021 die Renten in Ost und West auf das dasselbe Niveau zu bringen, meldet die Berliner „B.Z.“. Demnach sollen die Renten im Osten Deutschlands in den kommenden fünf Jahren überproportional angehoben werden, bis Rentengleichheit besteht. Am 27. Juli werde Nahles einen entsprechenden Bericht vorlegen, mit dem sie ihre Pläne vorstellt, wie das Niveau der Altersrenten schrittweise angepasst werden soll.

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Mehrkosten von drei Milliarden Euro

Zurzeit beträgt die Rente für Durchschnittsverdiener 30,45 Euro pro Monat und im Osten nur 28,66 Euro, jeweils multipliziert mit den Arbeits- und damit Beitragsjahren der Versicherten. Ab dem kommenden Jahr will die Ministerin die Ostrenten um sieben Prozent stärker ansteigen lassen als im Westen. Fünf Jahre lang. Umgekehrt soll die derzeit geltende höhere Bewertung von Ostlöhnen abgeschmolzen werden. Bislang erhalten Ostrentner bei gleichem Einkommen rund acht Prozent höhere Altersbezüge oder Anwartschaften als Westrentner.

Nahles’ Rentenmodell habe der Kölner Demografie-Forscher Professor Eckart Bomsdorf entwickelt, berichtet die „B.Z.“. Unterm Strich würde die angestrebte Rentengleichheit für Ost und West pro Jahr rund drei Milliarden Euro kosten, wird weiter berichtet. Wer für dieses Geld aufkommt, das ist bislang nicht bekannt. Kämen die Milliarden aus dem Rententopf, dann müssten sich die gegenwärtigen und zukünftigen Rentner die Rentengleichheit quasi selbst bezahlen.

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Wer zahlt?

Eine Geschenk an sich selbst bezahlen tatsächlich die jungen Versicherten bereits bei der ebenfalls von Nahles und der Großen Koalition eingeführten abschlagsfreien Rente mit 63, bei der die arbeitende Generation die Frührentner finanziert. Würde die Anhebung der Ostrenten ebenfalls beitragsfinanziert, dann zahlten Westrentner und -arbeiter die Zeche für den Osten. Die Alternative wäre ein erhöhter Bundeszuschuss in die Rentenkasse. Dieser belastete zwar den Steuerzahler, wäre aber ein Argument im aufkommenden Bundestagswahlkampf.