Unister Insolvenz-Domino und das Schweigen der Hanse Merkur
Bei der Leipziger Unister-Gruppe fällt ein Unternehmen nach dem anderen um und geht in die Insolvenz. Die Hanse-Merkur-Gruppe, bei denen Unister nach Presserecherchen mit 50 Millionen Euro in der Kreide stehen soll, schweigt zu Geschäftspartnern und -interna.
Nach der Unister-Holding meldeten inzwischen drei weitere Unternehmen des Leipziger Internet-Konzerns ihre Zahlungsunfähigkeit an: Der gruppeneigene Reiseveranstalter Urlaubstours, die Unister GmbH (eine Art nicht operativer Zwischenholding der Gruppe) und die Tochter U-Deals. Letzteres ergebe ein Blick in das Insolvenzregister, meldet die „Gründerszene“. All diese Insolvenzen innerhalb weniger Tage seit dem Tod des Gründerpatriarchen Thomas Wagner in der vergangenen Woche deuten auf einen Domino-Effekt im Leipziger Allerlei der Unister-Firmen hin.
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Hanse Merkur: Keine Antworten zu Millionenkredit
Es lässt sich nämlich von außen als Betrachter kaum einordnen, welche Unternehmen des Unister-Konglomerats operativ, also Geld verdienend, tätig und welche Firmen als eine Art Zwischendecke im Organigramm des Konzerns dienen. Zwei Dinge im Zusammenhang mit den Insolvenzen sind merkwürdig. Erstens, warum ausgerechnet die Holding in die Insolvenz geschickt wurde; ein Unternehmen, welches doch gar keine operativen Einnahmen hat, allenfalls Gewinne – wenn es welche gibt – von den Umsatz generierenden Konzern-Töchtern abschöpft.
Zweitens hängt die Unister-Gruppe nach „Handelsblatt“-Recherchen am Tropf der Hanse-Merkur-Gruppe. Das Blatt will schon seit längerem recherchier haben, dass die Leipziger mit im Gesamten mit etwa 50 Millionen bei der Hanse, berichtet aktuell „Meedia“, in der Kreide stehen und dass der Kredit im Herbst des vergangenen Jahres fällig oder gar fällig gestellt worden sei. Offenbar hatte Unister den Kredit nicht mehr bedient oder sei unfähig, diesen an den Hamburgischen Versicherer zurückzuzahlen.
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Die Hanse Merkur zeigt sich wenig gesprächig und teilt auf aktuell wiederholte Anfrage des Versicherungsboten zum Unister-Komplex lediglich mit, man könne: „auch heute nur bestätigen, dass wir an unserer Strategie festhalten, weder zu Geschäftspartnern noch Geschäftsinterna öffentlich Stellung zu nehmen.“ Gefragt war, ob oder in welcher Höhe die Hanse Merkur (oder über ihre Tochter HVP Hanse Vertriebspartner AG) bei Unister finanziell engagiert ist? Und es wurde gefragt, welche Folgen die Insolvenzen bei Unister für die Hanse Merkur haben. Keine Auskunft.
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