Hanse Merkur & Unister planten Joint Venture
Die Hanse Merkur und der Internet-Konzern Unister hatten ein gemeinsames Joint Venture in der Schublade. Im Zuge eines Kreditgeschäfts hatte der Krankenversicherer dem Leipziger Unternehmen 49,9 Prozent an der Tochtergesellschaft BD24 Berlin Direkt Versicherung AG angeboten. Das berichtet die Wochenzeitung „Die Zeit“
Nach dem tragischen Tod von Unister-Gründer Thomas Wagner wurde in den letzten Tagen das ganze Ausmaß der Probleme bei Unister bekannt. Mehrere Insolvenzen einzelner Gesellschaften und ein Schuldenberg von über 39 Millionen Euro stehem zu Buche. Jetzt berichtet „Die Zeit“ in ihrer aktuellen Ausgabe über eine geplante Zusammenarbeit zwischen der Versicherungsgesellschaft Hanse Merkur und Reisevermittler Unister. Dabei beruft sich das Blatt auf Aussagen durch mehrere Insider.
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34 Millionen Euro Verbindlichkeiten bei der Hanse Merkur
Derzeit belaufen sich die Verbindlichkeiten laut Insolvenzantrag beim Versicherer immernoch auf 34 Millionen Euro (Versicherungsbote berichtete). Nach Informationen der Zeitung begann die Kooperation der HanseMerkur mit Unister nachdem die Staatsanwaltschaft 2012 mit ihren Ermittlungen begann. Das war auch die Zeit als der führende Unister-Manager kurzzeitig in U-Haft musste. Demnach flossen in der Spitze mehr als 50 Millionen Euro nach Leipzig.
HanseMerkur-Tochter BD24 sollte vermutlich Reiseversicherungen über Unister verkaufen
Im September 2013 tauchte dann im Handelsregister erstmals die HanseMerkur-Tochter BD24 auf. Vermutlich, so "Die Zeit“, ging es bei der BD24 vor allem darum, Reiseversicherungen über die Urlaubsportale von Unister zu vertreiben. Schon damals habe ein führender Unister-Manager als Prokurist bei der Hanse-Tochter agiert. Das gehe aus Handelsregister-Einträgen hervor. Die Option bei der BD24 einzusteigen und damit das Joint Venture zu besiegeln, ließen die Unister-Manager ungenutzt. Offenbar hatte ihnen bereits damals das mangelnde Kapital einen Strich durch die Rechnung gemacht.