Digitale Finanzverwaltung - Wenn's billig geht, okay
Die Deutschen wollen ihre privaten Finanzdokumente künftig besser und ordentlicher organisieren. Knapp 70 Prozent der Bundesbürger wollen ihre Dokumentenverwaltung besser ordnen. Dabei wollen sich die Verbraucher allerdings nicht in die Karten schauen lassen und lieber alles selbst machen. Das zumindest gilt für vierzig Prozent der 6.000 Befragten einer Online-Umfrage.
Es ist mühsam, bei der Verwaltung seiner Angelegenheiten alles selbst zu machen: Papierdokumente einscannen, speichern, digitale Post ausdrucken, sortieren und sie dann in entsprechenden Ordnern nach einem stabilen Ordnungssystem abheften.
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Trotz allem gilt die autonome Verwaltung der privaten Post den meisten Deutschen als notwendiges Übel, was sie lieber selbst bewerkstelligen, statt es abzugeben. Bei der Einschätzung des Zeitaufwandes, die zur Bewältigung des beschriebenen Prozedere erforderlich ist, gaben 38 Prozent an, das sei noch in Ordnung. 35,4 Prozent bezeichneten das Ganze als notwendiges Übel. Das geht aus einer Pressemitteilung von Star Finanz hervor.
Frauen leiden unter Dokumentenverwaltung noch mehr als Männer
Übrigens fanden eher Frauen als Männer die leidige Dokumentenverwaltung zu Hause als lästig. Anstrengend aber machbar, so lautet die Haltung der Meisten. Und so will die Mehrheit (57,5 %) der Befragten auch keine Hilfe in Anspruch nehmen. 93 Prozent der Befragten gaben an, sie wollten der privaten Papierflut selbst Herr werden.
Als Ursache dafür kann die Skepsis gesehen werden, die insbesondere im Zusammenhang mit Geld besteht. So antwortete über die Hälfte der Teilnehmer, privaten Finanzen nicht Dritten anvertrauen zu wollen. Und 37,7 Prozent könnten sich nur dann vorstellen, derartige Papiere aus der Hand zu geben, wenn sie von jemanden aus der Familie betreut werden würden.
Sicherheitsbedürfnis beim Geld
„Das große Sicherheitsbedürfnis ist allzu verständlich, wenn es um das eigene Geld geht", findet Bernd Wittkamp als Geschäftsführer des Finanzdienstleisters Star Finanz. „Umso wichtiger ist es, dass wir zum einen die Menschen mittels Software-Lösungen und Apps dazu befähigen, ihre Finanzen selbst zu verwalten, und zum anderen dass wir nicht müde werden, zu erklären, welche Sicherheitsmaßnahmen wir implementieren, damit hochsensible Daten auf keinen Fall in falsche Hände geraten."
Auch wenn die Mehrheit alles selbst machen will und auf Hilfe gern verzichten möchte, so gab doch das Gros der Befragten an, das von ihnen verwendete System sei aber durchaus optimierungsbedürftig. So würden 70 Prozent der Teilnehmer ihre Dokumentenverwaltung gern besser und ordentlicher organisiert wissen.
Plus an Ordnung bei Privatpost
Bei der Befragung äußerten sich 52,7 Prozent, dass ihnen bereits mit einem effizienten Ablagesystem geholfen wäre, um ein Plus Ordnung in der Privatpost zu erzielen. Dabei konnten sich mehr als 40 Prozent vorstellen, eine spezielle Software oder Apps zu verwenden.
Zwei Drittel der Befragten verwenden deshalb bereits die Möglichkeiten technischer Assistenz, hier überwiegt übrigens der Anteil der männlichen Teilnehmer. Entlastung wird vor allem in den Fällen herbei gesehnt, wo es um Kündigungstermine für Verträge und Abos gilt, oder solche, die im Notfall ihr Konto sperren beziehungsweise es vermögen, Schriftstücke zu digitalisieren.
Kosten? Nö
Großartige Kosten wollen aber die wenigsten in Kauf nehmen bei der digitalen Hilfe. beinah die Hälfte wäre einverstanden mit Preisen von bis zu 2,99 Euro für eine App oder Software zum privaten Finanzmanagement. Ein Drittel bevorzugt aber kostenfreie Tools.
Es gilt auch hier wie immer: je einfacher, desto besser. Die Leute fordern Software-Lösungen und Apps, die sie intuitiv bedienen können. Und nicht wenige jener, die bei der Umfrage noch ohne technische Unterstützung mit ihrer Korrespondenz zurecht gekommen waren, äußerten, sie wüssten weder, welche Lösungen es gibt (42 Prozent) - noch (30,4 Prozent), dass sie sich dafür interessieren.
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