Kunden wollen mit Apps ihre finanzielle Situation verbessern
Das FinTech feelix hat eine Finanz-App für die digitale Finanzplanung entwickelt und kooperiert sowohl mit Maklerpools als auch Versicherern. Seit dem letzten Interview mit Versicherungsbote zum Jahresanfang hat sich einiges getan: Die monatliche Nutzerzahl ist um 20 Prozent gewachsen, es wurden neue Kooperationspartner gewonnen und viele zusätzliche Produkte in den Vertragscheck integriert. Tilo Hammer, CEO von feelix, erklärt im Interview, worauf es ihm bei Kooperationen ankommt - und weshalb er Makler-Apps wie simplr nicht direkt als Konkurrenz betrachtet.
Versicherungsbote: Worin unterscheidet sich my feelix zu anderen Finanz-Apps am Markt?
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Tilo Hammer: Mit Hilfe der feelix App können unsere Kunden Ihre bestehenden Versicherungs-, Kredit- und Altersvorsorgeverträge automatisiert auf Preis und Leistung überprüfen. Unsere Statistik zeigt, dass mehr als 70 Prozent aller Verträge deutlich verbessert werden können – welche dies im Einzelfall sind, zeigt der feelix Vertragscheck. Nutzer können ihre bestehenden Verträge mit einer Datenbank von mehr als 8.000 Alt- und Neutarifen überprüfen und finden so schnell heraus, ob Handlungsbedarf besteht. Ist dies der Fall, kann die Vertragsoptimierung automatisert in der App erfolgen.
Wie werden Sie sich langfristig am Markt behaupten?
Der bereits erwähnte, automatisierte Vertragscheck, welcher Nutzern die Möglichkeit bietet ihre bestehenden Verträge mit einer Datenbank von mehr als 8.000 Alt- und Neutarifen überprüfen zu können, ist in Deutschland einzigartig und unterscheidet uns von einer Reihe anderer Anbieter, die sich vor allem auf die Verwaltung von Verträgen spezialisiert haben; inhaltlich heben sie sich meiner Meinung nach jedoch kaum voneinander ab. Dies ist zwar eine nützliche Service-Funktion – jedoch auch nicht viel mehr. Denn entscheidend für die Kunden ist nicht, ihre Verträge auf dem Smartphone in einer App zu sammeln, sondern ihre finanzielle Situation zu verbessern. Dies ist ein tatsächlicher Asset. Und darum geht es – heute und in Zukunft: Mit Produktinnovationen zum Wohle der Kunden einen tatsächlichen Mehrwert zu schaffen. Nur dann kann eine langfristige Etablierung gelingen. Wichtig ist hierbei besonders, Produkte mit niedrigen Kosten und flexiblen Prozessen zu entwickeln, die schnell an Marktveränderungen angepasst werden können.
In ihren Datenschutzbestimmungen steht auch die blau direkt GmbH als kooperierender Maklerpool. Diese hat inzwischen selbst die Applikation simplr für ihren Makler aufgebaut. Wie macht sich das bemerkbar?
Es ist korrekt, dass wir mit der blau direkt GmbH kooperieren - auch nachdem der Maklerpool die Anwendung simplr eingeführt hat. Der Unterschied zu feelix liegt jedoch auf der Hand: simplr ist vor allem eine Unterstützung für Einzelmakler und nicht in erster Linie auf die Endkunden zugeschnitten. Und das ist ganz logisch, denn Maklerpools haben natürlich Makler als Kunden im Visier, nicht den Endkunden. Für uns stellen Wettbewerber wie diese natürlich kein Problem oder eine nachhaltige Konkurrenz dar, denn die Ausrichtung ist grundverschieden.
Im Februar dieses Jahres haben Sie gegenüber Versicherungsbote geäußert, dass einige Gespräche über den Einsatz der feelix-Finanz-App als White-Label-Lösung mit Maklerpools laufen würden. Wie ist der Stand heute?
Es werden aktuell Gespräche geführt, um feelix als White-Label-Lösung einzusetzen. Mit Banken wurden bereits einige Kooperationen umgesetzt; die Verhandlungen mit einigen großen deutschen Versicherungen und auch Maklerpools laufen. Wir werden diesbezüglich noch in diesem Jahr weiteren Vollzug melden können.
Wie sieht es hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Maklerpools aus?
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Wir werden regelmäßig vor die Wahl gestellt: Entweder mit Maklerpools zusammenzuarbeiten oder mit den Versicherungen direkt. Beides hat Vor- und Nachteile. Für uns entscheidend ist vor allem eine gute IT-Infrastruktur. Denn je besser diese ist, desto geringer sind unsere Kosten. Was bedeutet das konkret? Hier geht es um folgende Fragen: Wie können Vertragsdaten über Schnittstellen bereitgestellt werden? Ist die Verfügbarkeit zu jedem Zeitpunkt gewährleistet? Wir haben in den vergangenen Monaten einen umfangreichen Bewertungskatalog mit über 126 Kriterien entwickelt, der Fragen wie diese beantwortet und uns hilft, uns für oder gegen einen Kooperationspartner zu entscheiden.