Viele Versicherte unterschätzen den Wert ihres Hausrats, heißt es in der WirtschaftsWoche. Wer jedoch eine zu niedrige Versicherungssumme wählt, läuft Gefahr schließlich unterversichert zu sein. Die Versicherung erstattet im Schadenfall dann nur einen Teil. Abhilfe kann eine Police mit sogenanntem Unterversicherungsverzicht schaffen. Im Versicherungsvergleich werden die Tarifangebote für zwei Musterkunden durchgespielt: Auf der einen Seite ein Grundschutz für eine 36-jährige Single-Frau mit 85-Quadratmeter-Wohnung, auf der anderen Seite ein Premiumschutz für einen 46-jährigen Familienvater mit freistehendem Einfamilienhaus inklusive Schutz vor Elementarschäden, Fahrraddiebstahl, Überspannungsschäden und erhöhter Versicherungsgrenze für Wertsachen. Methodisch wurden 120 Einzelkriterien im Zeitraum von Mai bis Juni 2016 abgefragt.

Anzeige

Flächen- versus Summentarif

Bei einem Flächentarif wird anstelle einer Summe (Summentarif) für den Wert des gesamten Hausrats einfach die Wohnfläche in Quadratmetern angegeben. Das macht Sinn, wenn der Hausrat ständig wächst oder man den Wert seines Hausrates nicht so einfach abschätzen kann. „Die Flächentarife sind zum Teil günstiger als Summentarife. Wer viel zu versichern hat, sollte prüfen, ob solch ein Tarif vorteilhafter ist“, empfiehlt Miriam Ziesak, die als Projektleiterin die DKI-Studie verantwortet hat. Bei einem Summentarif ziehen die meisten Versicherer oft eine Versicherungssumme in Höhe von 650 Euro je Quadratmeter Wohnfläche als Richtwert heran. Sie können dann aber im Gegenzug keine Unterversicherung geltend machen. Testsieger InterRisk rechnet mit einer Versicherungssumme von 600 Euro pro Quadratmeter. Vier der 25 teilnehmenden Versicherer verlangen hingegen schon 700 Euro pro Quadratmeter. Da die Versicherungssumme damit größer ist, fallen auch die Beiträge entsprechend höher aus.

Hausratversicherung Grundschutz: Top 10 Preis-Leistungssieger

Interrisk, Interlloyd und GVO erhalten Note „sehr gut“ beim Grundschutz

Beim Grundschutz der Musterkundin des Jahrganges 1980, ledig, alleinlebend und mit ihrer Miet-Wohnung in der zweiten Etage eines Mehrfamilienhauses liegt die InterRisk mit ihrem Tarif „Hausrat XXL“ vorne (87,4 Punkte), gefolgt von Interlloyd mit dem Tarif „Eurosecure Plus (m²-Modell)“ und der GVO mit dem Tarif „VIT“. Neben dem Wunsch der Kundin, bis zu einer Summe von 55.250 Euro geschützt zu sein, sollte die Police keine Selbstbeteiligung verlangen und einen Fahrraddiebstahl zwischen 6 und 22 Uhr bis 1.000 Euro Schadensumme decken. Das soll gelten, wenn das Fahrrad in Gebrauch ist, aber auch bei Diebstahl aus dem gemeinschaftlichen Fahrrad-Abstellraum.

Neben den drei Testsiegern resultierten außerdem elf weitere in die Note „gut“ und zehn in die Note „befriedigend“ sowie die Debeka mit ihrem „Standard-Paket“ als einzige teilnehmende Gesellschaft auf den letzten Platz mit „unbefriedigend“.

Anbieter ARAG ist im Testergebnis 'Grundschutz' in allen vier Städten die teuerste Wahl. Der Flächentarif „ARAG Hausrat-Schutz 2014 Basis“ mit Zusatzbaustein Fahrrad-Diebstahlschutz kostet in Bautzen 212,88 Euro, in Stuttgart 143,28 Euro, in Düsseldorf 264,52 Euro und in Bremen sogar 292,52 Euro. Bremer Versicherungskunden könnten somit bei der Wahl der Versicherungsgesellschaft 200 Euro sparen, ohne auf guten Schutz zu verzichten.

Hinsichtlich des Gewichtung des Punktes 'Leistungsangebot', worin unter anderem gewichtet wird, wo die Entschädigungsgrenzen liegen und welcher mit 40 Prozent in das Gesamtergebnis einfließt, platziert sich ebenfalls die InterRisk vor der Konkurrenz . Mit der Note „ausreichend“ schneidet hier die DEVK mit ihrem Tarif „Komfort-Schutz“ plus „Fahrrad-Diebstahl“ am schlechtesten ab. Wie die Premium-Tarife bewertet wurden, erfahren Sie in einem zweiten Teil morgen bei Versicherungsbote.

Anzeige


WirtschaftsWoche und Deutschen Kundeninstitut (DKI)