Keine guten Nachrichten bei der Allianz SE: der Gewinn von Europas größtem Versicherer brach im zweiten Quartal 2016 deutlich ein. So verringerte sich der Überschuss im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um stolze 46 Prozent – auf nun 1,1 Milliarden Euro. Das teilte der Konzern in einer heutigen Quartalsmitteilung mit.

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Starke Unwetter und eine Abschreibung

Allianz-Chef Oliver Bäte (Archivfoto). Quelle: allianz.com Ursache für den Gewinnrückgang seien die hohen Kosten durch Naturkatastrophen sowie eine Abschreibung auf den Verkauf der Südkorea-Tochter, wie Vorstandschef Oliver Bäte berichtet. „Das zweite Quartal wurde insbesondere durch ausgesprochen hohe Schäden aus schweren Überschwemmungen und Stürmen in Europa geprägt", so Bäte. Besonders die schweren Unwetter in Deutschland und Südfrankreich hätten zu hohen Schadenskosten geführt.

Auch eine Abschreibung für die Südkorea-Tochter ging ordentlich ins Geld, hier machte die Allianz 352 Millionen Euro Miese. Das Korea-Geschäft soll demnächst verkauft werden. Weil auch die Probleme mit der amerikanischen US-Fondstochter Pimco anhalten und die Kunden weiter Milliarden abziehen, schnitt die Allianz schlechter ab als von Analysten erwartet. Der operative Gewinn brach um 17 Prozent auf nun 2,4 Milliarden Euro ein.

Quartalsergebnisse der Allianz. Quelle: Allianz.com

Oliver Bäte hält an ehrgeizigen Zielen fest

Für Oliver Bäte sind die schlechten Zahlen freilich kein Grund, von seinen ehrgeizigen Vorgaben für das Jahr 2016 abzurücken. Man werde weiterhin einen operativen Gewinn zwischen 10 und 11 Milliarden Euro anpeilen, wird Bäte in der Pressemeldung zitiert. Offizielles Ziel des Allianz-Vorstands sind nun 10,5 Milliarden plus/minus 500 Millionen Euro.

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Licht trotz Schatten sieht die Allianz auch für den Vermögensverwalter Pimco. Zwar hätten Investoren im zweiten Quartal erneut umgerechnet 18 Milliarden Euro abgezogen, erklärte Allianz-Finanzchef Dieter Wemmer. Davon seien aber 17 Milliarden Euro auf einen einzigen Anleger entfallen, so dass man sich Hoffnung mache, den Negativtrend stoppen zu können. Bereits seit zwei Jahren verliert der Fondsverwalter Kunden, die Abflüsse dürften sich mittlerweile auf einen dreistelligen Milliardenbetrag summieren.

Quartalsbericht Allianz