Ergo schreibt rote Zahlen
Die Ergo-Mutter Munich Re hat im zweiten Quartal des Jahres mit 974 Millionen Euro zwar weniger Gewinn gemacht, aber mehr verdient als die Börsianer erwartet hatten. Der Sanierungsbeitrag für den Erstversicherer Ergo kostete die Münchener unterm Strich 160 Millionen Euro. Ergo selbst machte im zweiten Quartal 34 Millionen Euro Verlust.
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat seine Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2016 veröffentlicht und meldet 1,4 Milliarden Euro als Halbjahresergebnis. Damit sei das Unternehmen laut Vorstandschef Nikolaus von Bomhard „auf einem guten Weg“, sein angezieltes Jahresergebnis von 2,3 Milliarden Euro zu erreichen. Für das jetzt berichtete zweite Quartal meldet die Munich Re einen Reingewinn von 974 Millionen Euro und damit ein Minus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum.
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Munich Re: Naturkatastrophen abgewettert
An der Börse auf Xetra stieg der Kurs der Aktie am Dienstagmorgen um gut drei Prozent. Als Hintergrund für diesen Anstieg vermuten Analysten nach Agenturmeldungen, dass der Markt einen deutlich geringeren Gewinn erwartet hätten. Weiteren Agenturangaben zufolge hat die Munich Re im Zuge der Brexit-Kapriolen an den Börsen 340 Millionen Euro Währungsgewinne gemacht.
Unterm Quartalstrich hat der Versicherer Belastungen durch Naturereignisse im Frühjahr damit buchstäblich gut abgewettert. Zwar sei der Aufwand für Naturkatastrophen mit gut 540 Millionen Euro etwa zweieinhalb mal so hoch wie im Vorjahresquartal gewesen, doch habe das Unternehmen durch noch höhere, die effektiven Schäden übersteigende, Rückstellungen vorgesorgt.
Ergo macht 34 Millionen Euro Minus
Auch der Aufwand für die Erstversicherungstochter Ergo ging in das Quartalergebnis ein. Hier schlugen auf Konzernebene 400 Millionen Euro Restrukturierungs-Aufwand zu Buche, netto 160 Millionen. Die Differenz von 240 Millionen trägt Ergo selbst. Deren Schaden-Kosten-Quote sei trotz der Frühjahrsstürme Elvira und Friederike mit 93,3 Prozent praktisch unverändert. Nach Agenturberichten hat Ergo Leben ihre Zinszusatzreserve mit 900 Millionen Euro aufgestockt.
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Im zweiten Quartal machte Ergo 34 Millionen Euro Minus; von April bis Juni 2015 hatte der Erstversicherer noch 215 Millionen verdient. In der Rückversicherung hat sich der Prämienabrieb der vergangenen Jahre leicht reduziert. Bei den Erneuerungsrunden vor allem für Nordamerika und Australien habe die Munich Re nur noch 0,4 Prozent der Prämien verloren (Vorjahr minus 2,1 Prozent). Das Prämienniveau selbst war stabil. Die Munich Re erlöste im zweiten Quartal 11,9 Milliarden Euro (minus 4,3 Prozent).