Die Barmer GEK macht sich für Innovationen in der Medizintechnologie stark. Dazu nimmt die Krankenkasse 15 Millionen Euro in die Hand und steckt diese über einen Zeitraum von fünf Jahren in einen speziell für Innovationen in der Medizintechnologie geschaffenen Fonds. Das berichtet das "Handelsblatt". An dem Venture-Capital Fonds sind zudem die NRW-Bank, die Generali, der Haushaltsgerätehersteller Miele und das Bundeswirtschaftsministerium mit einem Anteil des ERP-Sondervermögens beteiligt.

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Der Fonds soll insgesamt 100 bis 120 Millionen Euro einsammeln und in den kommenden Jahren in zwölf bis 15 Unternehmen investieren. „Unser Fokus liegt dabei auf der Medizintechnik, Digital Health und Diagnostik“, erklärt Thom Rasche, Partner bei Earlybird und Spezialist für Health-Tech-Investments. Earlybird ist aktuell einer der größten Wagniskapitalgeber Europas und hat seit 1997 in 111 Unternehmen investiert.

Krankenkasse investiert in Medizintechnologie

Bis dato durften Körperschaften des öffentlichen Rechts keine Geldanlage in riskante Investitionen tätigen. Selbst für die Finanzierung der Altersversorgung ihrer Mitarbeiter war es Unternehmen wie der Barmer GEK verboten Geld in Aktienanlagen zu stecken. Obwohl die Krankenkasse mit dem Investment eine rechtliche Grauzone betrete, habe es vom Bundesversicherungsamt eine Freigabe erhalten.

Denn Beitragsgelder seien wohl nicht gefährdet. Die Anlage sei durch zwei Bürgschaften abgesichert. So stünden das ERP-Sondervermögen und die übrigen Investoren zu je 7,5 Millionen Euro für einen Ausfall gerade. Dafür wurde die Rendite für die Krankenkasse auf maximal zwei Prozent pro Jahr gedeckelt.

“Unsere Kooperation mit dem Earlybird-Fonds dient dazu, neue, insbesondere digitale Technologien im Gesundheitsbereich zu eruieren, um die Abläufe und Strukturen in der medizinischen Versorgung zu verbessern”, erklärt Vorstandschef der Barmer GEK, Christoph Straub, gegenüber dem Handelsblatt.