Ein Haus als sichere Bank
Wohn-Eigentum als Altersvorsorge: eine Befragung unter Angehörigen der Generation 45 plus zeigte, dass sich diese über den Kauf von Wohnimmobilien fürs Seniorenalter absichern wollen. Die 45 bis 55-jährigen sehen im Kauf oder Hausbau die Antwort auf die Frage nach einer stabilen Altersvorsorge, die zugleich eine krisenfeste Anlage sei. Das zeigte die Studie "Wohneigentum und Baufinanzierung“.
Eintausend Deutsche haben im April diesen Jahres an der Studie des IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung teilgenommen, beauftragt wurde die Befragung von der PSD-Bank. So konnte gezeigt werden, dass fast jeder Zehnte aus der Alterskohorte zwischen 45 und 55 Jahren auf den Kauf einer Eigentumswohnung (sieben Prozent) oder den Bau eines Hauses aus ist. "Viele Menschen zwischen 45 und 55 Jahren haben sich einen gewissen finanziellen Rückhalt erarbeitet, mit dem sie sich lang gehegte Wohnträume erfüllen können", weiß Dieter Jurgeit als Vorsitzender der PSD Bank und laut einer Pressemeldung des Finanzinstituts.
Anzeige
"Mit dem Kauf einer Immobilie wird dann auch gleich etwas für die Altersvorsorge getan." Aber nicht nur das, auch der Wunsch nach einem Plus an Wohnqualität kommt hier zum Tragen. So will sich jeder dritte Deutsche zwischen 45 und 55 Jahren verändern, um in einer schöneren oder größeren Wohnung leben zu können (33 Prozent). Vergleicht man den Durchschnittswert der übrigen Altersgruppen, kommt dieser im Vergleich auf nur 21 Prozent.
Immobilie als krisenfeste Altersvorsorge angesehen
Was bei den Ansprüchen wichtig ist, sei die technische Ausstattung. Darum ist 65 Prozent der Befragten grundsätzlich sehr wichtig, eine Wohnung mit einer intelligenten technischen Ausstattung (Smart Home) das eigene Zuhause nennen zu können. Ferner legt jeder Dritte in der 45+ Generation sein Augenmerk darauf, dass die eigene Immobilie eine energiesparende Bauweise aufweist.
Trotz aller Energieeinsparung und technischen Raffinesse der Innenausstattung geht es aber beim Hauskauf oder -bau dieser Generation um eines: das Thema Altersvorsorge. So werden die Immobilien zu 71 Prozent als Altersvorsorgeobjekt angesehen und von 51 Prozent als krisensichere Anlage. Bei den Jüngeren hingegen geht es bei einem Kauf in erster Linie um Unabhängigkeit vom Stress mit Vermietern und außerdem um das gute Gefühl mietfreien Wohnens. Hier unterscheiden sich die Generationen also ganz grundlegend.
Das heißt aber nicht, dass Unabhängigkeit bei den Älteren kein Thema ist. Auch hier spielt es eine Rolle, aber eher in dem Sinn, dass man hier von einer finanziellen Absicherung im Alter träumt. Gleichzeitig will man aber bei der eigenen finanziellen Unabhängigkeit und Flexibilität große Einschnitte vermeiden. Diese Wünsche schlagen sich dann beim Kauf der Immobilie nieder. Das heißt, dass die Faktoren der dauerhaften Bindung bei 46 Prozent der Befragten eine Rolle spielen und für 47 Prozent das Faktum der fehlenden Flexibilität, wenn es darum geht, Gründe gegen den Kauf einer Immobilie zu nennen.
Finanzierung mit flexibler Tilgung
So nimmt es nicht Wunder, dass in dieser Generation 45+ im Hinblick auf die Finanzierung von Wohnimmobilien ganz eigene Prioritäten gesetzt werden, wobei größter Wert auf finanzielle Spielräume gelegt wird. Die Charakteristika einer hier optimalen Finanzierung heißen niedrige Zinssätze (85 Prozent) und die Garantie des Zinssatzes über die gesamte Laufzeit (67 Prozent). Außerdem kommen eine flexible Tilgung bzw. Sondertilgung (64 Prozent) und die Möglichkeit einer Volltilgung während der Laufzeit (53 Prozent) extrem gut an– auf dass unangenehme Schulden schneller getilgt werden können.
Anzeige
"Die Generation 45+ möchte beides: durch den Kauf einer Immobilie etwas für die Altersvorsorge tun und gleichzeitig finanziell unabhängig für andere Aktivtäten im Leben bleiben", so Jurgeit. Für die Studie wurden 1.000 Deutsche ab 18 Jahren befragt.