Google-Studie: Die (un)beliebtesten Versicherungen 2016
Die Drohnenversicherung ist der Gewinner bei Google. Im Vergleich zum Vorjahr legte der Suchbegriff um 255 Prozent zu. Allerdings wurden für diese Police monatlich nur 320 Suchanfragen gezählt. Der größte Verlierer ist die Englische Lebensversicherung (Minus 56 Prozent). Insgesamt ist die Nachfrage nach Versicherungen zum Vorjahr um 3 Prozent gesunken.
Die „Beliebtheit“ von über 200 Versicherungsprodukten wurden kürzlich von der mediaworx berlin AG anhand der Suchanfragen bei Google ausgewertet. Die „Beliebtheit“ spiegelt die prozentuale Entwicklung der Suchanfragen bei Google im Vergleich zum Vorjahr wieder.
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Die Experten aus Berlin haben eine Rangliste mit 228 Versicherungsprodukten zusammengestellt. Diese verdeutlicht die „Beliebtheit“ der Versicherungsprodukte im Laufe der letzten zwei Jahre. Demnach hat die Drohnenversicherung mit Plus 255 Prozent am stärksten zugenommen. Prozentuale Zugewinne verzeichnen die Google-Suchanfragen nach der Deutschland-Rente, der Elementarversicherung und die Reparaturversicherung.
Die Steigerung von einem zum anderen Jahr wurde wie folgt gemessen: Der Begriff Privathaftpflicht wurde zum Beispiel von August 2014 bis Juli 2015 4.400 mal monatlich gesucht. Ist das Suchvolumen in den darauf folgenden 12 Monaten auf 6.600 gestiegen, so wurde diese Zunahme prozentual (50 Prozent) angegeben. Gleichermaßen wurden die Versicherungen mit der prozentual höchsten Abnahme identifiziert – die „unbeliebtesten Versicherungen“ (komplette Liste hier).
Klassische Versicherer beschäftigen sich kaum mit Drohnenversicherungen
Drohnen und Quadrocopter sowie die Absicherung eines Fluges mit solchen Geräten, sind gerade ein beliebtes Thema. Bei einer Betrachtung der Top 20 Google-Suchergebnisse stellt man allerdings fest, dass klassische Versicherer sich kaum in diesem Umfeld positioniert haben. In absoluten Zahlen ist das Interesse an diesem Versicherungsschutz aber noch überschaubar: monatlich verzeichnete diese Police 320 Suchanfragen, gegenüber 90 im Vorjahr.
Die Englische Lebensversicherung - Mitgenommen durch den Brexit?
Die Englische Lebensversicherung, auch Britische Lebensversicherung genannt, ist wie der Name schon sagt ein Versicherungsprodukt aus Großbritannien, das im europäischen Binnenmarkt verfügbar ist. Seit Jahren schwanke das Interesse für dieses Produkt stark. Es ist daher nicht hundertprozentig sicher, worauf der Sturz um 56 Prozent zurückzuführen ist (monatlich nun 210 Suchanfragen). Die Experten von mediaworx gehen jedoch davon aus, dass es mit dem Brexit zusammenhängen kann. Das Produkt sei selten so weit unten auf der Beliebtheitsskala gewesen wie in den letzten Monaten. Die Studienautoren rechnen daher nicht mehr mit einer positiven Entwicklung.
Trends früh erkennen, um Nischen-Produkte zu finden
Der Markt für klassische Versicherungen sei weitestgehend gesättigt, heißt es im Ergebnis der Google Studie. Das sei auch daran zu erkennen, dass die Suchanfragen nach Versicherungsthemen laut der Studie mit drei Prozent leicht rückläufig waren. Das Minus komme vor allem dadurch zustande, dass Versicherungsklassiker wie Kfz- (-18 Prozent), Gebäude- (-18 Prozent), Renten- (-17 Prozent) und Berufsunfähigkeitsversicherung (-18 Prozent) weniger gesucht werden als im Vergleichsjahr davor. Aufgrund ihres Volumens fallen diese deutlich schwerer ins Gewicht als gestiegene Nischenversicherungen wie etwa die Drohnenversicherung.
Die Unterschiede bei der absoluten Zahl an Google-Suchanfragen sind trotzdem deutlich. So verzeichnete die Kfz-Versicherung 135.000 Suchanfragen monatlich, gegenüber 165.000 im letzten Jahr. Kein anderer Begriff wurde absolut so oft gesucht. Auf Rang 2 der meistgesuchten Begriffe rangiert die Rentenversicherung mit 90.500 Anfragen monatlich.
Trotzdem kann es nützlich sein, die aktuellen Trends im Auge zu behalten. Man müsse jetzt Trends früh erkennen und sich daraus ergebende Potentiale abschätzen können, argumentiert die Digitalagentur. Besten Chancen auf eine Führerschaft als Pionier in einem neuen Gebiet habe, wer Informationen aus Politik, Staat, Medien und Vorreiter-Ländern aufmerksam verfolge.