Kfz-Versicherung: Als Fahranfänger Geld sparen
Kfz-Versicherung: Wenn KFZ-Versicherer in der Wechselsaison im Herbst wieder locken mit sagenhaften Vergünstigungen, dann sollte man die Angebote auf die Langfristigkeit der Ersparnis hin überprüfen – diese fällt nämlich bei genauem Hinsehen meist gar nicht ins Gewicht. Wirklich sparen aber kann man, wenn man mit sogenannten Tarifmerkmalen geschickt hantiert.
Sparen bei vollem Leistungsumfang – das wollen alle. Wie geht es? „Wer bei der Kfz-Versicherung sparen will, ohne Leistung einzubüßen, sollte die Schadenfreiheitsklasse, das Nutzeralter oder die Typklasse beachten“, rät darum der Versicherungsmathematiker Onnen Siems von der Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss. Außerdem rät er dazu, dass vor allem Fahrer, die erst neu auf der Straße sind, auf ihre Einstufung achten: „Fahranfänger sollten dringend auf die Ersteinstufung der Schadenfreiheitsklasse achten“, so wird Siems auf actuare.de zitiert.
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Schadensfreiklasse für Anfänger: von null auf zwei
Für Anfänger gilt, dass sie von dem Versicherer teilweise in der sehr teuren Stufe 0 untergebracht werden, manche aber auch in der günstigeren Variante der Stufe eins oder einhalb. Wer vorsichtig auf den Straßen unterwegs ist, wird vom Versicherer danach meist „belohnt“ und gelangt in eine entsprechend günstigere Schadensfreiheitsklasse. Jedes Jahr, welches der Fahrer unfallfrei absolviert, bringt ihn dann auf den Stufen höher hinauf – gleichzeitig verringert sich dann seine zu leistende Prämie. Und das kann eine Ersparnis von mehreren hundert Euro bedeuten:
„Zwischen Stufe 0 und 1 können mehrere hundert Euro Unterschied in der Jahresprämie liegen“, weiß Siems. Und dann gibt es noch einen Tipp, der lautet: "Rette dir Omas Freiheitsstufe" – auch damit lässt sich viel sparen. Denn die Prämie kann deutlich reduziert werden, wenn man Schadenfreiheitsrabatte von einem langjährigen Fahrer überträgt. Eine solche Übertragung ist beispielsweise denkbar von der Oma auf den Enkel oder vom Ehemann auf die Ehefrau, nachdem diese beispielsweise zur Witwe geworden ist.
Mitfahren lassen, billige Typen wählen und Oldtimer nutzen
Eine weitere Strategie lautet: „Mitfahren lassen“. Hier melden Eltern den Wagen ihres Kindes auf sich an und lassen dann ihr Kind darin „mitfahren“. Auf diese Weise schaffen es viele Fahrneulinge gleich von Anfang an in die Schadensfreiheitsstufe 2 – zudem macht sich auch das Alter der Eltern positiv nutzbar für Fahrer unter 25 – die sonst bei Versicherern oft einige Nachteile erleiden aufgrund ihres Alters. Was die Zuschläge für den jungen Fahrer angeht, haben die Versicherungsanbieter jeweils unterschiedlich hohe Werte, weswegen ein Vergleich sich stets bezahlt macht.
„Deutliches Sparpotenzial haben ähnliche Neuwagen in billigerer Typklasse“, weiß Siems. Beispielsweise kann man mit einem Mercedes GLE-Klasse (vormals M-Klasse) und einer Vollkaskotypklasse 27 deutlich günstiger kommen als mit einem vergleichbaren Range Rover in der Typklasse 34!
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Im Falle von Oldtimern gibt es die Annahme, der Fahrer würde schon wegen des ideellen Wertes seines Autos besonders behutsam und umsichtig fahren und auch nicht im Alltag sondern nur bei entsprechendem Wetter. Ein Vorurteil, das dem Fahrer Einsparungen beschert, sofern er selbst ein älteres Auto fährt, das mindestens 20 Jahre auf dem Buckel hat. Auch dieses Wissen kann man sich zu Nutze machen, wenn man Geld sparen will als Fahranfänger.