Versicherungsberatung der Zukunft - papierlos, Direktvertrieb & Social Media
Beratungstools sind inzwischen für Makler unersetzlich im Alltag und ersetzen Schritt für Schritt die einfach gestrickte Geschäftslogik älterer Tage. Künftig werden alle Beratungsprozesse weitgehend papierlos abgewickelt, davon ist Stephan Hämmerl überzeugt. Im Interview erklärt uns der Vorstand der iS2 Intelligent Solution Services AG wie Vermittler aus Kundendaten zusätzliche Verkaufsansätze generieren, warum Beratungssoftware in der heutigen Versicherungsberatung unentbehrlich ist und welche Rolle Facebook oder Skype in Zukunft spielen könnten.
Versicherungsbote: Wie unterscheidet sich die Versicherungsberatung heute von der vor zehn oder zwanzig Jahren?
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Die Versicherungsberatung vor zehn oder zwanzig Jahren war überwiegend formularbasiert und textlastig mit einer einfach gestrickten Geschäftslogik. Die heutige Versicherungsberatung basiert auf einer umfangreicheren Geschäftslogik mit deutlich komplexeren Versicherungsprodukten. Dies führt dazu, dass moderne Beratungstools eine Vielzahl von Anforderungen erfüllen müssen.
Der Anwender erwartet trotz gestiegener Komplexität eine einfache und intuitive Bedienoberfläche, auf der er sich schon nach kurzer Zeit zurechtfinden kann. Auch eine Unterstützung der mobilen Endgeräte wie Smartphones und Tablets wird vorausgesetzt.
Früher haben Vermittler noch mit Zettel und Stift viele Dinge veranschaulicht - so etwa eine bestehende Versorgungslücke. Welche Vor- und Nachteile haben aktuelle Beratungstools im Vergleich zu den historischen Utensilien?
Mit Hilfe moderner Beratungstools sparen sich Vermittler viel Zeit bei der Darstellung zunehmend komplexer Sachverhalte. Auch die Anforderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen sind gestiegen (z.B. VVG und jetzt IDD).
Moderne Beratungstools unterstützen den Vermittler bei einer gesetzeskonformen Beratung und schützen ihn somit vor Haftungsfallen. Darüber hinaus bieten sie Vorteile bei der Prozessunterstützung für die Arbeitsabläufe im Kontakt mit Kunden und Gesellschaften. Aus diesen Gründen ist eine Software in der heutigen Versicherungsberatung unentbehrlich.
Warum kommen Vermittler Ihrer Meinung nach nicht mehr ohne technische Helfer wie iPads oder Verkaufstools aus?
Moderne Geräte wie Tablets oder Convertibles sind sehr vielseitig. Sie sind mobil und können per Touch bedient werden. Damit eignen sie sich zum direkten Einsatz im Kundengespräch. Zusätzlich unterstützen innovative Beratungstools den Vermittler oder Makler in seiner Arbeit und ermöglichen eine deutlich effizientere Kundenberatung. So ist er im Kundengespräch flexibler, kommt häufig sogar ohne Papier aus und ist schneller –Wesentliche Vorteile sowohl für Vermittler als auch Kunde.
Wenn Vermittler die modernen Beratungstools im Kundengespräch einsetzen, können sie darüber hinaus von der Empfehlungslogik profitieren. So können bereits heute aus den Kundendaten zusätzliche Verkaufsansätze generiert werden, die wirklich zum Kunden passen.
Wie sieht das optimale Beratungsgespräch eines Vermittlers aus?
Moderne Beratungstools ermöglichen eine hohe Interaktion von Seiten des Kunden. Durch die Mitgestaltung des Beratungsgesprächs wird ein interaktives Nutzererlebnis geschaffen. Des Weiteren ist es für ein optimales Beratungsgespräch unerlässlich, dass der gesamte Verkaufsprozess, vom Erstkontakt bis zur Antragseinreichung, elektronisch gestützt wird. Damit kann zum Beispiel auch die Dokumentation in großem Umfang automatisiert unterstützt werden.
Wie wird die Beratung in zehn Jahren aussehen?
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In zehn Jahren werden alle Beratungsprozesse weitgehend papierlos abgewickelt. Auch der Direktvertrieb von Versicherungsprodukten wird eine größere Rolle einnehmen. Denkbar ist zudem eine deutliche Zunahme von Beratungen über Social-Media-Kanäle wie Facebook oder Skype. Dadurch muss der Kunde nicht mehr das Haus verlassen, kann sich bequem von Zuhause aus beraten lassen und sein individuelles Versicherungspaket direkt abschließen.