Stuttgarter Lebensversicherung gibt Überschussbeteiligung für 2017 bekannt
Die Stuttgarter Lebensversicherung wird ihre laufende Verzinsung auf den Sparanteil im kommenden Jahr um 0,5 Prozentpunkte absenken, auf dann 2,3 Prozent. Analysten erwarten, dass der Trend branchenweit in Richtung niedrigerer Zinsen zeigt.
Am heutigen Dienstag hat mit der Stuttgarter Lebensversicherung der erste Anbieter seine Überschussbeteiligung für 2017 bekanntgegeben. Es handelt sich zwar um einen vergleichsweise kleinen Versicherer, der es mit 600 Millionen Euro Beitragseinnahmen nicht unter die Top 30 auf dem deutschen Markt schafft. Aber die Stuttgarter könnte den Weg weisen, worauf sich die Sparer zukünftig einstellen müssen: weiter sinkende Überschüsse.
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Gesamtverzinsung von 3,0 Prozent auf Sparanteil
Wie die Stuttgarter Lebensversicherung in einer Pressemeldung berichtet, wird sie die laufende Verzinsung um 0,5 Prozentpunkte absenken, so dass der Kunde noch 2,3 Prozent laufenden Zins erhält.
Zusätzlich haben die Kunden Anrecht auf eine Mindestbeteiligung an den Bewertungsreserven und die Schlussüberschuss-Anteile, so dass sich die Gesamtverzinsung auf den Sparanteil (abzüglich Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie den Aufwendungen für den Risikoschutz) auf 3,0 Prozent summiert (2016: 3,51 Prozent).
Die Stuttgarter begründet die Absenkung mit der schwierigen Situation an den Kapitalmärkten. „Am Kapitalmarkt lassen sich zurzeit mit Produkten vergleichbarer Sicherheit nur erheblich geringere Zinserträge erzielen“, heißt es in der Pressemeldung. Beispielsweise biete eine 10-jährige Bundesanleihe aktuell eine Rendite von nur etwa 0,3 Prozent.
„Das Prinzip der Lebens- und Rentenversicherung ist und bleibt einzigartig“
Vertriebsvorstand Ralf Berndt rechnet damit, dass die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) anhalten wird und damit die Situation der Lebensversicherer weiter verschärft. Dennoch bekennt er sich zum Modell dieser Form der Altersvorsorge. „Das Prinzip der privaten Lebens- und Rentenversicherung mit der Verteilung der Kosten, dem Ausgleich in der Gemeinschaft und über die Zeit, ist und bleibt einzigartig“, sagt Berndt laut Pressemeldung.
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Der langfristige Trend jedoch lässt eine deutliche Abwärtskurve erkennen. Laut dem Analysehaus Assekurata lag die durchschnittliche laufende Verzinsung der deutschen Lebensversicherer im Jahr 2000 noch bei 7,15 Prozent. 2016 sank der laufende Zins erstmals unter die Drei-Prozent-Marke auf 2,84 Prozent. Auch die Analysten erwarten ein erneutes Absinken im Branchenschnitt für das Jahr 2017.