Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters plant die Generali den Abbau von bis zu 8.000 Stellen. Dabei gehe es um Stellenstreichungen außerhalb Italiens, wo der Versicherer seinen Sitz hat. Die Agentur beruft sich auf zwei Insider, die mit der Angelegenheit vertraut seien.

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Philippe Donnet, CEO der Generali Gruppe. Quelle: Generali Das Dementi des Versicherers kam umgehend. "Es gibt keine Rationalisierungspläne, die das Personal betreffen", wird Philippe Donnet, CEO der Generali, vom österreichischen Portal diepresse.com zitiert. Donnet stellte heute in London bei einem Investorentag die neuen Ziele des Versicherers vor.

Ausgabenkürzungen in Höhe von 200 Millionen Euro geplant

Immerhin: Donnet bestätigte, dass die Generali weiter massive Einsparungen anstrebe, nämlich 200 Millionen Euro pro Jahr. Diese würden aber nicht das Personal betreffen. "Mit dem Plan wollen wir unsere operative Leistung steigern. Wir wollen unsere Effizienz mit mehr Produktivität erhöhen und unsere geografische Präsenz optimieren“, so Donnet. Zudem seien mehr Investitionen auf „Märkten mit interessanten Wachstumsaussichten“ geplant.

Gerüchten, wonach es bei der Generali Gruppe Probleme geben könne, trat Donnet entgegen. Der Versicherer sei solide aufgestellt und halte seine Ausgaben unter Kontrolle. Auch um die Stabilität der Generali-Aktionäre sei er nicht besorgt, sagte der Manager, darunter mehrere italienische Banken.

Der Hintergrund: nach Schätzungen der Europäischen Zentralbank (EZB) sitzen die Geldhäuser Italiens auf faulen Krediten in Höhe von 360 Milliarden Euro. Einer der größten Aktionäre der Generali ist mit 13,3 Prozent das Geldhaus Mediobanca. Deren CEO Alberto Nagel hatte jüngst berichtet, dass man mit einem Verkauf der Generali-Aktien liebäugle.

Generali will bei Rettung von italienischer Krisenbank MPS helfen

Donnet kündigte an, dass die Generali bei der Rettung der milliardenschwer verschuldeten italienischen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) mitmachen werde. Die älteste Bank der Welt belasten derzeit faule Kredite in Höhe von 28 Milliarden Euro.

Nun sollen die Anteilseigner davon überzeugt werden, langjährige Anleihen in Aktien umzutauschen, um frisches Kapital zu gewinnen. Die Generali hält Anleihen in Höhe von 400 Millionen Euro an der MPS. Nach dem Umtausch, der am Montag starten soll, würde die Generali neun Prozent der Aktien von dem wankenden Bank-Riesen halten. Der Plan zur Rettung des maroden Geldhauses kostet 480 Millionen Euro und soll 1,07 Milliarden Euro einbringen. Scheitert der Plan, befürchten Experten, dass die gesamte italienische Bankenbranche kollabieren könnte.

Ehrgeizige Umbaupläne

Vorstandschef Giovanni Liverani hatte der Generali einen ehrgeizigen Konzernumbau verordnet, der auch den Vertrieb nicht unberührt ließ und bereits hunderte Stellen kostete. In der Maklerschaft sorgte für Unmut, dass ungebundene Vermittler aus dem Altersvorsorge-Geschäft der Generali ausgeschlossen wurden. Entsprechende Tarife werden seit dem 1. April nur noch von den Ausschließlichkeitsorganisationen der Generali vertrieben. Makler hingegen müssen mit Produkten der Konzerntochter Dialog Vorlieb nehmen (der Versicherungsbote berichtete).

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Auch die Ausschließlichkeit blieb nicht von Einschnitten verschont. Rund 3.000 Angestellte im Außendienst sollen fortan als selbständige Handelsvertreter Versicherungen vertreiben - mit den damit verbundenen Risiken einer Selbständigkeit. Zugleich startete die Generali unter Liverani eine mutige Produktoffensive. Sie gehört unter anderem mit Tarifen wie "Vitality" zu den ersten Anbietern von Krankenversicherungs-Tarifen in Deutschland, bei denen Kunden ihren Lebenswandel per App überwachen lassen und dafür mit Rabatten belohnt werden.