Axa-Produktmanager - Kunden wünschen nach wie vor Garantien
Der Anteil der konventionellen Angebote liegt im Neugeschäft der Axa bei inzwischen nur noch rund 30 Prozent. Im Interview erklärt uns der Axa-Produktmanager, Markus Willmes, warum konventionelle Rentenversicherungen mit Schwerpunkt in der betrieblichen Altersvorsorge beim Versicherer nicht mehr aktiv beworben werden und welches Feedback Vertriebspartner zurückspielen.
Versicherungsbote: Immer mehr Versicherer bieten infolge des Lebensversicherungs-Reformgesetzes (LVRG) neue Altersvorsorge-Produkte mit eingeschränkten Garantien an, etwa „Neue Klassik“- und Indexpolicen. Welche „alternativen“ Produkte haben Sie eingeführt?
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Herr Markus Willmes: Wir bieten unseren Kunden schon seit Anfang 2014 eine neue Lösung für die Altersvorsorge, die sowohl geänderte Marktbedingungen als auch veränderte Kundenanforderungen bedient – die Relax Rente. Garantien generieren wir hier über den Deckungsstock, für Renditepotenziale sorgt eine Kombination aus Indexpartizipation und Fondsanlage. Gleichzeitig ist die Relax Rente sehr flexibel und lässt sich problemlos an sich ändernde Lebensumstände anpassen.
Doch auch die Zeit im Ruhestand hat sich deutlich gewandelt, die Menschen leben länger und sind länger vital. Damit haben sich auch die Anforderungen an die Rentenphasen der Produkte verändert. Flexibilität oder Renditechancen gab es bislang nur für die Ansparphase. Nun rücken diese Aspekte auch für die Rentenphase in den Fokus. Wir haben daher Anfang des Jahres „Performance Flex“ als Erweiterung der Relax Rente auf den Markt gebracht. Damit kann der Kunde über eine Indexbeteiligung deutlich höhere Renten erzielen, Garantien bleiben über die Anlage im Sicherungsvermögen erhalten. Zudem kann der Kunde seinen Kapitalfluss im Rentenbezug sehr individuell nach Bedarf steuern.
Die Verträge der „Neuen Klassik“ unterscheiden sich hinsichtlich der Garantien mitunter sehr stark. Welche Garantien bieten Sie den Kunden bei Abschluss der neuen Lebens- und Rentenversicherungen?
Willmes: Der Kunde wünscht nach wie vor Garantien, weiß inzwischen aber auch, dass er sich in einem herausfordernden Kapitalmarktumfeld auf die Garantien fokussieren sollte, die die Performancechancen seines Vertrages nicht zu sehr schmälern. Wir verbinden daher in der Relax Rente beides: Sicherheit in Form einer Bruttobeitragsgarantie, die gleichzeitig Raum lässt für reelle Renditemöglichkeiten. Bei entsprechender Kapitalmarktperformance bietet die Relax Rente auch die Möglichkeit einer Garantieerhöhung.
Wie werden die neuen Produkte im Vergleich zur „klassischen“ Lebensversicherung angenommen? Wie viele Verträge davon konnten Sie bereits vermitteln?
Willmes: Die neuen Angebote werden angenommen, das sehen wir ganz deutlich. Mittlerweile macht die Relax Rente rund 32 Prozent unseres Neugeschäfts aus. Der Anteil der konventionellen Angebote liegt im Neugeschäft bei inzwischen nur noch rund 30 Prozent. Was unsere Vertriebspartner zurückspielen zeigt, dass auch Kunden zunehmend erkennen, dass heute neue Produkte für die Altersvorsorge erforderlich sind, mit einer neu definierten Kombination aus Sicherheit und Chancenorientierung.
Werden Sie auch zukünftig Klassik-Lebensversicherungen mit Garantiezins anbieten? Bewerben Sie diese noch aktiv?
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Willmes: Die konventionelle Rentenversicherung ist grundsätzlich ein gutes Produkt, da hier Garantien effizient im Kollektiv und über die Zeit erzeugt und gemanagt werden können. Auch bei unserer Relax Rente nutzen wir diesen Mechanismus im Sicherungsvermögen. Wir bieten konventionelle Rentenversicherungen mit Schwerpunkt in der betrieblichen Altersvorsorge auch nach wie vor an, wenn ein Kunde sie ausdrücklich wünscht. Wir bewerben sie jedoch bewusst nicht aktiv, denn aus Sicht des Kunden bieten sie mit den aktuellen Zinsgarantien keine angemessene Balance zwischen Garantien und Ablaufleistungen.