AOK Plus für Sachsen und Thüringen hebt Zusatzbeitrag 2017 an
Die AOK Plus Sachsen/Thüringen, mit über 2,7 Millionen Versicherten eine der großen Ortskrankenkassen in Ostdeutschland, wird ihren Zusatzbeitrag zum Jahreswechsel 2017 um 0,3 Prozentpunkte anheben: auf immer noch moderate 0,6 Prozent. Insgesamt zeigen sich die Zusatzbeiträge aber bisher sehr stabil.
Schlechte Nachrichten für die Mitglieder der AOK Plus in Sachsen und Thüringen: sie werden im kommenden Jahr einen höheren Zusatzbeitrag zahlen müssen. Die Ortskrankenkasse hebt ihren Zusatzbeitrag um 0,3 Prozentpunkte auf dann 0,6 Prozent an. Dies berichtet Franke Media, Betreiber der Webseite krankenkassen.net, am Mittwoch in einer Pressemeldung.
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Bisher heben nur sechs Kassen Zusatzbeitrag an
Insgesamt zeigen sich die Zusatzbeiträge bisher überraschend stabil: für die meisten Versicherten wird sich 2017 nichts ändern. 59 von 113 Krankenkassen hätten bisher ihren Zusatzbeitrag für 2017 bekanntgegeben, schreibt Franke Media. Nur sechs dieser 59 Kassenanbieter wollen bisher ihren Zusatzbeitrag raufsetzen, das betrifft 5,60 Prozent aller gesetzlich Versicherten. Die Steigerung beträgt zwischen 0,15 und 0,3 Prozentpunkte.
Experten hatten mit weit höheren Teuerungen gerechnet, unter anderem aufgrund steigender Gesundheitskosten. So sagte Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, im Juli, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag 2017 um 0,3 Prozentpunkte anwachsen könne. Jedoch bleibt abzuwarten, wie die anderen Krankenkassen ihre Prämien anpassen werden.
Im Schnitt aller Kassen liegt der Zusatzbeitrag 2017 momentan bei 0,97 Prozent und wird final wahrscheinlich nur knapp über dem Durchschnitt des Vorjahres liegen. "Grund für die Stabilität dürfte auch die sinkende Anzahl an Kassen sein". kommentiert Franke Media. "Diverse Betriebskrankenkassen mit hohen Zusatzbeiträgen schließen sich zusammen bzw. werden in andere Krankenkassen integriert." Damit halte die derzeitige Konsolidierungsphase bei den Krankenkassen an. Gewichtet nach Mitgliederzahlen, liegt der durchschnittliche Zusatzbeitrag mit 1,04 Prozent etwas höher.
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Hohe Zusatzbeiträge führen zu Abwanderungsbewegungen
Dass sich hohe Zusatzbeiträge auf die Mitgliederzahlen auswirken, zeigt das Medienhaus in einer zweiten Erhebung für den Zeitraum 2013 bis 2015. Franke Media hat die offiziellen Zahlen der jährlichen Rechnungslegungen für insgesamt 117 gesetzlichen Krankenkassen (Stand: 12/2015) aufgelistet. Anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass hohe Zusatzbeiträge in der Regel zu Abwanderungsbewegungen bei den Mitgliedern geführt haben. So verlor unter anderem die BKK Pfalz (Zusatzbeitrag 1,40 Prozent) bis Ende 2015 mehr als 12.000 Mitglieder. Die IKK classic sogar mehr als 15.000. Nach aktuell vorliegenden Zahlen hat sich diese Entwicklung verstärkt.