Für das gleiche erreichte Sparkapital gibt es bei den kapitalmarktnahen Tarifen von Allianz und Zurich Leben bald weniger Rente zurück. Bei der Allianz-Rente „Index Select“ etwa wird der interne Rechnungszins von 2,75 oder 2,25 Prozent auf 1,75 Prozent gesenkt, wodurch die Renten schrumpfen. Dies wirkt umso mehr, je länger der Rentenbeginn des Sparers in der Zukunft liegt.

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Allianz und Zurich sind nur der Anfang

Kurz vor Silvester erhielten viele Vermittler der Allianz einen blauen Brief, der davon spricht, die Rentenfaktoren der betroffenen Policen, und damit die garantierten Renten der Kunden, würden „angepasst“. In einer angehängten Liste wird dem Vermittler sodann mitgeteilt, für welche seiner Bestandskunden die Rente „angepasst“ wird: nach unten nämlich.

Schreiben der Allianz an Verischerungsmakler

Bei der Allianz Leben sollen „ab Mitte Januar“ rund 700.000 Kunden angeschrieben werden, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Vor allem Kunden mit dem Rentenprodukt „Index Select“ müssen mit dem blauen Brief der Allianz rechnen. Weiter habe der Zeitung ein Sprecher der Zurich bestätigt, dass der Rentenfaktor bei einigen Tarifen des Unternehmens per Januar 2017 „um 18 bis 25 Prozent gekürzt“ werde.

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Die Kürzung der garantierten Renten erfolgt unter dem Regime der Finanzaufsicht BaFin zustande und beruht auf Berechnungen der hauseigenen Treuhänder von Allianz und Zurich. Vor allem, dass Marktführer Allianz diesen gegenüber Verbrauchern unpopulären Rentenschritt zurück geht, wegen der sinkenden Zinsen gehen muss, dürfte andere Lebensversicherer ermutigen, den gleichen Schritt zu gehen. Allianz und Zurich machen hier wohl nur den Anfang.