Axa und die Causa Wendt
Die Axa bezahlt Rainer Wendt, dem umstrittenen Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, in seiner Funktion als Aufsichtsrat jährlich 50.000 Euro, berichtet der Kölner „Express“. Dies habe das Unternehmen dem Blatt bestätigt. Da Wendt seit 2013 dem Aufsichtsrat der Axa angehört, summieren sich die Zahlungen hierfür auf über 150.000 Euro, rechnet der „Express“ vor.
Rainer Wendt ist das derzeit wohl prominenteste Mitglied im Aufsichtsrat des Lebensversicherers der in Köln ansässigen Axa. Wendt ist Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Der gelernte Polizeibeamte, aber auch NRW-Innenminister Rainer Jäger (SPD), stehen zurzeit in der Kritik, weil Wendt vom Land bezahlt wurde, obwohl er für die DPolG arbeitet. Auch wird er kritisiert, seine Bezüge als Aufsichtsrat der Axa nicht offengelegt zu haben, als man ihn jüngst danach fragte.
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Axa zeigt sich schmallippig
Auf Anfrage zur „Causa Wendt“ (so textete „Bild“ an diesem Donnerstag) antwortete die Axa dem Versicherungsboten in zwei (in Worten: zwei) Sätzen: „Wir können Ihnen mitteilen, dass Rainer Wendt seit September 2013 Mitglied im Aufsichtsrat der AXA Lebensversicherung AG ist. In dieser Funktion repräsentiert er die wichtige Kundengruppe der Beamten und Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst.“ Zu Wendts Bezügen als Aufsichtsrat äußert sich das Unternehmen gegenüber dem Versicherungsboten nicht.
Der Kölner „Express“ berichtet, Wendt erhalte von der Axa „jährlich eine Vergütung von 50.000 Euro. Das bestätigte ein Sprecher des Konzerns auf Anfrage“, schreibt das Blatt an diesem Dienstag. Die Zahl kommt hin. Laut Geschäftsbericht 2015 hat die Axa Leben ihren sieben Aufsichtsräten in dem Geschäftsjahr 407.000 Euro bezahlt. Einzelsummen je Personen nennt der Geschäftsbericht nicht.
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Aber in der Regel erhält der Vorsitzende des Rates die doppelte Vergütung. Also muss man 407.000 statt durch sieben durch acht teilen: 50.875 Euro. Für die Jahre von 2014 bis 2016 ergibt sich also rechnerisch der Betrag von 150.000 Euro, den der Kölner „Express“ nennt. Das Blatt schreibt: „In Interviews warb Wendt zuletzt ganz offenherzig für DBV-Produkte, sprach mal von einem „überzeugenden Angebot“ („dbb Magazin“) oder pries Mitgliedern „attraktive Sonderkonditionen“ an („Polizeispiegel“).“ Der Beamtenversicherer DBV ist eine Axa-Tochter und der älteste Beamtenversicherer Deutschlands.
