Das Logo von KV-Fux.de Es wurde Anfang März angekündigt, nun ist es gestart: auf Initiative vier privater Krankenversicherer schickt die Freiburger KVpro.de GmbH ihr Online-Vergleichsportal KV-Fux.de ins Rennen.

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1,8 Millionen Tarif-Kombinationen

Was der Pressetext verspricht, lässt aufhorchen. 7.700 aktuelle Volltarife der privaten Krankenversicherung soll der Interessent dort recherchieren und durchrechnen können, und zwar, so heißt es im Pressetext, „kostenlos und unverbindlich“. Die Eingabe personenbezogener Daten sei nicht erforderlich, um von dem Angebot Gebrauch zu machen.

Initiiert hatten das Vergleichsportal vier private Krankenversicherer, namentlich die Concordia, Debeka, HUK-Coburg und Pax Familienfürsorge. Doch gelistet seien bei dem Vergleichsportal - und da legen die Initiatoren Wert drauf – nicht nur die eigenen Tarife. 30 führende PKV-Anbieter seien mit über 1,8 Millionen Tarifkombinationen vertreten, ihr Marktanteil liege bei 98 Prozent.

Mit dem Vergleichsportal wollen die beteiligten Versicherer einen Beitrag zu mehr Transparenz in der PKV-Vollversicherung leisten. Man habe bei der Bewertungs- und Vergleichsmethodik auch die Vorgaben von Verbraucherschützern und öffentlich zugängliche Test-Szenarien von Verbraucherschutz-Zeitschriften berücksichtigt, heißt es im Pressetext.

Drei Leistungskategorien

Wer die Webseite „KV-Fux.de“ besucht, muss sich jedoch fragen, wie gründlich der PKV-Vergleich ist. Wählen kann der Verbraucher aus drei Leistungskategorien: „Preis-Leistung“, „Komfort-Leistung“ sowie „Grundleistung“. Nun muss er noch eingeben, ob er „Arbeitnehmer“, „Selbständiger“ oder „Beamter“ ist. Sofort erhält man eine Liste verschiedenster Tarife, die nach Preis sortiert sind. Nur wenige Tarifmerkmale werden in der Liste ausgewiesen. Über mögliche Nachteile eines Tarifes wird ebenfalls nicht aufgeklärt (siehe Screenshot).

Screenshot eines Tarifvergleiches bei KV-Fux.de, erste Treffer. Genannt werden auf die Anfrage 17 verschiedene Tarife. Aber nur wenige Tarifmerkmale werden je Angebot ausgewiesen.

Fest steht: Eine individuelle Beratung zur privaten Krankenversicherung kann das Portal nicht ersetzen. Und will es wohl auch gar nicht. Im Pressetext heißt es: „KV-Fux wird im Gegensatz zu anderen Vergleichsportalen nicht als Maklerportal und ohne finanzielles Interesse auf Versicherungsabschlüsse betrieben. Die KVpro.de GmbH erhält keine Vergütungen für die Weitergabe von Suchanfragen und keine Provisionen“.

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Trotzdem: Abschlusswillige Verbraucher können den beteiligten Versicherern direkt über KV-Fux eine Anfrage schicken. Und landen beim Ausschließlichkeits-Vertrieb der beteiligten Versicherer? So droht der KV-Fux doch noch zum Trojanischen Pferd für den Maklervertrieb zu werden. KV-Fux fordert auch andere private Krankenversicherer auf, sich dem Initiatorenkreis anzuschließen.