Die Vorgeschichte des tödlichen Flugzeugsturzes

Vor der 16. Strafkammer des Landgerichts Leipzig fand seit Wochen der Prozess gegen einen Hauptbeschuldigten eines europaweit bekannt gewordenen dubiosen internationalen Betrugs-Kreditgeschäftes statt. Ihm fiel Unister-Gründer Thomas Wagner, 38, am 13. Juli 2016 in Venedig zum Opfer und mit ihm riss es den Internetkonzern Unister (ab-in-den-urlaub.de, fluege.de) in den Abgrund, in die Insolvenz. Im Zentrum der Ermittlungen rund um das Kreditgeschäft steht derzeit Wilfried S. aus Unna.

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Doch damit dürfte einer der wirrsten deutschen Kriminalprozesse, der Vorlage für einen Hollywood-Thriller liefern könnte, nicht sein Ende finden. Gesucht wird nach wie vor das Phantom Levy Vass & erweiterte Band: der Mann, der wie die Inkarnation des Bösen mit einer selten gesehenen Abgebrühtheit Unternehmer oder sonstige Wohlhabende, aber in Not befindliche Menschen, aus Ländern wie Deutschland mal in Italien, mal in Slowenien, um Millionen Euro beraubt und ruiniert, den Rechtsstaat verspottet.

Dabei hat er grenzüberschreitend in der EU zahlreiche Helfer und Helfershelfer. Diese lassen sich in zwei Fraktionen unterteilen.

Zum einen gibt es die angeblich Unschuldigen. Sie wollen nicht gewusst haben, dass sie einem Gangster, einem Finanz-Mafiosi, zuarbeiteten. Wohl aber, auch das wurde vor dem Landgericht Leipzig immer klarer, haben einige von ihnen einen Kollateralschaden gegenüber den Opfern billigend, grob fahrlässig oder schlicht naiv in Kauf genommen. Ganz nach dem Motto: Wenn ein dubioses Kreditgeschäft gut geht, kassieren wir im Vorbeigehen bis zu 500.000 Euro Provision. Wenn es schief geht (und es geht in dieser Konstellation immer schief, da der Betrug System hat, wie jetzt vor Gericht klar wurde), sind die Kunden selber schuld und fallen halt in den Abgrund.

Dass selbst ein Leipziger hoher ehemaliger DKB-Banker in den Fall Unister und Kreditbetrug an dessen Gründer Wagner in Venedig, als einer unter mehreren Kreditvermittlern involviert ist, gibt dem Kriminal-Stück eine besonders wenig pikante Note. Ohne diesen Banker, lässt sich jetzt schon sagen, hätte Unister-Gründer Thomas Wagner, 38, wohl nie jene unsägliche Reise nach Venedig in einem gecharterten kleinen Privatflugzeug an jenem 13. Juli 2016 unternommen, die sein Leben und das dreier Mitreisender kostete.

Tausende Medienveröffentlichungen in Deutschland, Italien, Slowenien, sowie in Großbritannien oder den USA, haben den Absturz des Unister-Unternehmers in den vergangenen Monaten von allen Seiten beleuchtet – von der Leipziger Volkszeitung, dem Stern, der Süddeutschen Zeitung, dem Der Spiegel, der Financial Times, bis hin zu ganzseitigen Artikeln in der slowenischen Boulevardzeitung SlovenSke novice.

Neben der Generalstaatsanwaltschaft Sachsen (ermittelnder Staatsanwalt ist Dr. Dirk Reuter), schalteten sich italienische und slowenische Ermittler ein.

Selbst das slowenische Verteidigungsministerium stellte unter Leitung des Staatssekretärs Miloš Bizjak, sowie des Leutnant Colonel Thomas Oblak, eine Hundertschaft der Zivilverteidigung und des Katastrophenschutzes zusammen und suchte mit Hilfe einer Drohne nach Wrackteilen des Wagner-Flugzeuges in den slowenischen flachen Bergsgebieten.

Der Chefermittler für Luftfahrt-Unfälle und Störungen über Slowenien, Toni Stojčevski, nennt nach wie vor drei mögliche Absturzursachen: Vereisung auf Grund schlechten Wetters, Einwirkung eines anderen Gegenstandes gegen das Höhenruder des Privatfliegers, oder Materialschwäche (was zu Schadenersatzansprüchen führt).

Doch trotz des vielen Lichts der Öffentlichkeit tappen die Ermittler immer noch auf dunklen Stellen in einem abgründigen Gebiet. Zwar öffnen sich einige bislang verdeckte Stellen, wie nun vor dem Landgericht Leipzig, doch nach wie vor ist vieles an Wagners verheerender Reise ungeklärt.

Aus Wagners Umfeld hieß es immer wieder: Der dem Kreditgeschäft vorgelagerte Banker Karsten K. und der Leipziger Immobilienkaufmann Oliver B. hätten in Wagner Vertrauen zu dem dubiosen Geschäft in Venedig geschaffen, das derzeit vor dem Landgericht Leipzig verhandelt wird. Enge Freunde sehen darin eine Schlüsselfrequenzen, warum Wagner sämtliche Warnungen vor dem dubiosen Kreditgeschäft in Venedig in den Wind schlug.

Dieser Oliver B., das wurde vor Gericht klar, kam angeblich über den langjährigen Chef der Linken in Leipzig, den ehemaligen sächsischen Landtagsabgeordneten Dr. Volker Külow, an Thomas Wagner heran.

Einige sagen, Unternehmer Oliver B. habe Unister wirklich helfen wollen, habe aber die Konstellationen eines großen in Deutschland bekannten Unternehmens komplett unterschätzt. Andere tuscheln in Leipzig wiederum weniger Gutes über Oliver B. und sagen: Das sei der falsche gewesen, um Unister in der Krise zu helfen. An Wagner ranzukommen war in den Jahren, da es Unister in Leipzig gibt, also seit 2002, nicht ganz einfach. Grund: Wagner und das alte Unister-Management hielten sich chronisch vom Leipziger Klüngel fern. Das halten einige für gut. Andere kritisieren, ein Unternehmen von der Größenordnung Unister könne sich nicht einfach einigeln. Dies sei die falsche Strategie gerade in der Krise gewesen.

Jedenfalls, heißt es weiter, sei Külow an Dr. Konstantin Korosides, den langjährigen ehemaligen Bereichsleiter Unternehmenskommunikation der Unister Holding, herangetreten.

Dies sei, hieß es in den Gerichtsunterlagen, so Ende 2015, Anfang 2016 gewesen. Zu einem Zeitpunkt also, als Korosides, der von 2009 bis Sommer 2015 in seiner Funktion als Bereichsleiter Unister-Kommunikation auch Pressechef von ab-in-den-urlaub.de oder fluege.de war, schon nicht mehr bei Unister arbeitete. Wohl aber stand er, das war in Leipzig bekannt, mit Thomas Wagner in engem Kontakt, da er mit diesem befreundet war.

Die Bitte an Korosides habe von Külow gelautet: Hinter Oliver B. stünden reiche Investoren, Family Offices, welche Unister gerne helfen würden und ob Korosides hier vermittelnd zu Thomas Wagner tätig werden könne. Der ehemalige Pressechef von Unister meinte, wurde ebenfalls vor Gericht deutlich, er kenne keinen Kaufmann Oliver B., würde ihn sich aber gerne einmal anschauen.

Nach diesem Treffen, so der langjährige Unister-Pressechef, habe er Thomas Wagner empfohlen, sich Oliver B. und seine Investoren-Angebote einmal kritisch vorsichtig anzuschauen, aber darauf zu achten, dass es seriös sei.

Anlage-Unternehmer Oliver B., der als Zeuge vor Gericht geladen war, sagte dort aus, er habe sich Anfang Februar 2016 zu einem Essen mit Thomas Wagner getroffen. Daran anknüpfend habe er Banker Karsten K. an Wagner vermittelt. Banker Karsten K. habe schließlich den Auftrag von Thomas Wagner zu einer Investorensuche erhalten. Das Gericht verlas hierzu einige E-Mails aus den Ermittlungsakten.

Aus der ungewöhnlichen Investorensuche heraus kam jedenfalls jener ominöse Millionen-Betrug, welcher in den vergangenen Wochen vor dem Landgericht Leipzig versucht wurde aufzuklären, beziehungsweise die Scherben, die davon übrig blieben, zu einem sinnvollen Ganzen zusammen zu friemeln.

Während Banker Karsten K. einräumt, er habe geglaubt, es handele sich um ein normales Kreditgeschäft, verweist der Leipziger Immobilien- und Anlagevermittler Oliver B. darauf, er habe von dieser Art des Kreditgeschäftes gar nichts gewusst. Vielmehr sei ein anderes Investoren-Geschäft im Fokus gestanden.

Eines, so heißt es aus dem Umfeld von Unister, aber auch bei Gericht, in welchem wiederum der bei den Linken bekannte Dr. Peter Merker, der für die MBL China Consulting im Management tätig ist (mbl-china.com/de/team), die Fäden ziehen sollte. Auch dazu wurden vor Gericht E-Mails aus der Ermittlungsakte verlesen. Angeblich ging es um eine Übergangs-Investition von zunächst rund 25 Millionen Euro in Unister.

Merker soll auf Vermittlung von Külow direkt mit Thomas Wagner in Kontakt gestanden haben. Ursprünglich war zu dieser Investoren-Option – ein Fonds aus China, der aber nichts mit den aktuellen Käufern der Unister Travel-Sparte (Rockaway Capital) zu tun hat – für Freitag den 15. Juli 2016 ein Treffen in Leipzig anberaumt. An diesem Treffen, das ein Tag nach Wagners Tod gewesen wäre, hätten sich Külow und Wagner sehen wollen, hieß es bei Gericht. Külow war nach dem Absturz von Wagners Maschine selbst fassungslos, verlautet es bei Unister.

Von Fassungslosigkeit kann wiederum in der zweiten Gruppe der Zuarbeiter an das Phantom Levy Vass keine Rede sein. Sie lässt sich sehr einfach charakterisieren in vorsätzlich agierende systematisch hoch organisierte Kriminelle. Sie können ihr Tun aber nur dadurch durchziehen, in dem die erste Gruppe angeblich Unschuldiger ihnen hilft und Kunden zuführt.

Insofern ist Wilfried S., der seit acht Monaten in U-Haft sitzt, nur ein Auswuchs eines besonders perfiden vielschichtigen Geschwürs von Wirtschaftskriminalität und Menschen- sowie Rechtsstaatsverachtung. Vor Gericht gab der 69-jährige Wilfried S. jedenfalls an, er lebe monatlich im Schnitt von gerade einmal rund 1000 Euro Rente. Die 200 Quadratmeter-Luxuswohnung im Zentrum der Ruhrpott-Kleinstadt Unna, welche mittlerweile verkauft wurde, habe seiner Frau ge hört. Sein Sohn Timo, wird in seiner Heimatstadt Dortmund erzählt, soll den Bandidos angehört haben.

Im Internet gibt es dazu ein Bild, welches ihn mit einer Totenmaske und einer Bandidos-Kutte zeigt. Vor über 10 Jahren führte jener Timo, lässt sich im Internet nachverfolgen, in Dortmund für wenige Monate ominöse Webseiten mit den klingenden Wellness-Namen schlafenundwellness.de, wellnessundschlafen.de, derschlafshop.de und schlummerstunden.de. Die Seiten sind seit Jahren aber offline.

Und von Schlummern und Wellness ist im Landgericht Leipzig nicht viel zu sehen. Dafür von Tränen im Publikum oder von Zeugen, die erzählten, wie Unister-Gründer und Internet-Star Thomas Wagner systematisch in den Bann des Bösen gezogen worden ist und am Ende dafür mit seinem Leben bezahlte und seiner so geliebten Firma Unister.

Unter den Zuschauern im Prozess sitzt beispielsweise im Landgericht Leipzig die junge gut aussehende Frau A. Sie war mit dem ebenfalls im Flugzeug umgekommenen Unister-Co-Gründer Oliver Schilling, 39, liiert und hat mit ihm heute ein circa einjähriges Kind. Sie musste nach dem Tod von Oliver Schilling ihre gemeinsame Wohnung, die sie mit Olli, wie man ihn bei Unister nannte, in Leipzig verlassen. Seit bald einem Jahr versucht sie, wie viele andere Angehörige der Unister-Flugzeugtragödie, mit Hilfe eines Trauer-Psychologen das Trauma zu verarbeiten, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.

Der im Gericht alt, dumpf und abgebrüht wirkende Hauptangeklagte, 69, scheint von all dem Leid um ihn herum nichts mitzubekommen.

Er jammerte vielmehr beispielsweise, wonach er angeblich nur von seiner dünnen Rente lebe und selbst schon so manchen Tiefschlag habe verkraften müssen. Dass er in Deutschland in gewisser Weise letztlich eine Spinne im Netz von Rip-Deal-Gangstern gewesen ist, wurde im Gerichtsverfahren am Landgericht Leipzig immer deutlicher.

Der Job von Wilfried S. war es scheinbar, einem internationalen Betrüger-Ring rund um einen ominösen angeblichen israelischen Milliardär und Diamantenhändler mit dem Namen Levy Vass Kunden zuzuführen. Eben Kunden wie Thomas Wagner. Der Angeklagte sagt aber, er habe von Betrug nie etwas gewusst, vielmehr sehe er sich selbst als Opfer. Zudem wäre er gar gerne mit Thomas Wagner, den er aber nie persönlich getroffen hatte, im Flugzeug nach Venedig geflogen, statt in Unna auszuharren.

Freunde von Wagner halten dem entgegen: "Hätte Thomas seinen Hintern nur einmal nach Hannover oder Unna begeben, um diesen ominösen Wilfried S. sich anzuschauen, hätte er die Reise nach Venedig niemals gemacht, da ihm klar geworden wäre, dass dies alles ein nicht vertrauenswürdiger Mist ist."

Zudem sagen sie fassungslos: Thomas habe sich sonst doch auch um alles gekümmert und ergänzen: "Typen wie diesen Wilfried S. hätte Thomas nie im Leben auch nur in seine Nähe gelassen."

Das dürfte wohl auch für jenen ominösen Levy Vass gelten. Doch ist diese israelische Name nur ein Phantomname des Kopfes des Betrugsstückes an Wagner.

Vass verdient sein Geld als hoch professionell auftretender krimineller Hochstapler, der gewaltbereit sein könnte, wie eine Zeugin interpretierte. Sie ist sicher: Bei einer Geschäftsanbahnung habe er ein Pistolen-Etui in einer edlen Ledertasche gehabt.

Im Gerichtsverfahren in Leipzig wurde klar: Vass ist eine Art moderner Felix Krull, zwischen 1,60 und 1,70 Meter klein. Nur ist er um einiges bösartiger, als die über 100 Jahre alte literarische Figur des deutschen Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann.

Vass soll ein bisschen aussehen wie der jahrzehntelange Mannschaftsarzt des FC Bayern München, Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Dunkle Haare also, breite Stirn, elegantes, durchaus gepflegt-eitles Äußeres. Ein Blender vom Feinsten eben.

Vor Gericht in Leipzig wurde jedenfalls klar: Levy Vass ist nicht nur Hochstapler, sondern ein supranational agierender Vertreter einer international organisierten Gangsterbande mit mafiösen Strukturen. Ihre Wurzeln könnte sie bei den Roma haben, im Volksmund immer noch häufig lapidar als Zigeuner bezeichnet.

Dass manche Vertreter dieser Volksgruppen mal hier, mal da, was mitgehen lassen, davon wissen Polizeibehörden in Deutschland, der Schweiz oder Österreich seit vielen Jahren zu berichten. Aber dass es sich um organisierte Schwerkriminalität handeln kann, in einem solchen Ausmaß, wie es sich nun im Falle von Unister und dessen umgekommenen Gründern Thomas Wagner und Oliver Schilling abzeichnet, ist für viele neu.

Die Sächsische Zeitung schrieb jedenfalls hierzu: "Erst im Dezember 2016 nahm die Polizei im Raum Varese in der Lombardei mehrere Roma unterschiedlicher Nationalitäten nach einem vollzogenen Betrug fest. Im Prozess gegen Schwätter war deutlich geworden, dass ein Golfclub-Restaurant bei Varese für Levy Vass bereits in früheren Zeiten eine wichtige Operations-Basis war."

Zudem, so die SZ, habe der vermeintliche Investor Levy Vass via Mail von einem Copyshop in Kroatien aus dem angeklagten Kreditvermittler geschrieben. Der Copyshop liege nach Informationen der Sächsischen Zeitung in der kleinen kroatischen Stadt Split.

Doch auch in Wien soll der gebrochen aber recht gut deutsch sprechende Vass in seinen drei Lieblingshotels ein- und ausgegangen sein und dort, wie in Rom, Venedig, Mailand oder Ljubljana in Slowenien, Hopping von Luxushotel zu Luxushotel gemacht haben. Immer auf dem Kick, den nächsten Gutgläubigen oder Verzweifelten abzuziehen.

Vass’ Lieblingsauto sei ein Jaguar oder eine vergleichbare teure Kfz-Marke, wird gesagt. Gut möglich aber auch, dass er jetzt erst einmal auf kleinere Autos umgestiegen ist, um nicht mehr so aufzufallen. Das könnte notwendig sein, jetzt, wo der Ermittlerdruck wächst. Zudem soll es gar Leute geben, die ein Kopfgeld für seine Ergreifung und Auslieferung an die Justiz ausgelobt haben.

Vor dem Landgericht Leipzig tauchten drei, wenn nicht vier Opfer von Levy Vass und seiner Bande auf, darunter die Architektin und Getränkehandels-Tochter Susanne Albert-Raulff, 56 aus Nordrhein-Westfalen. Sie hat, sagt sie, kein Problem damit hat, ihren Namen in der Zeitung zu lesen und erklärt nur: "Ich will von diesem Schwein Levy Vass meine Kohle zurück." Es geht um 100.000 Euro, die er ihr abgenommen hat.

Von dem versprochenen Kredit gegen die 100.000 Euro, die sie als Baranzahlung für ein Darlehen leisten sollte, hat sie nie etwas gesehen.

Kaum hatte sie auf dem Parkplatz des Ahotel Hotel Ljubljana in Slowenien das Geld aus ihrer Handtasche gezogen, hatte Vass ihr zwar einen Koffer mit dem angeblichen Darlehen überreicht und Kreditvermittler Schw. ihr zugenickt, sie solle ihn nehmen.

Doch der Koffer war mit einem Nummernschloss versehen, das zunächst klemmte - eine Ablenkungsfinte. Heute sagt Albert-Raulff, sie sei sich sicher, dass der vorm Landgericht Leipzig Angeklagte fingiert habe, um ein Öffnen zu verzögern. Auch das klappte: Bis das Schloss des verramscht aussehenden Koffers auf war (mit der Nummer 1,2,3), hatte sich Vass in seiner bequemen Aufschneider-Karre schnell davongemacht. Angeblich zu einer Bank. Nur tauchte er da nie auf.

Parallel zu Susanne Albert-Raulff hatte Vass am Hotel-Parkplatz Griechen aus Deutschland, die ebenfalls ein Darlehen wollten, abgezogen. Obwohl diese sich mit drei Personen in einem Gebüsch vorsorglich positioniert hatten, konnten auch sie nicht eingreifen, als ihr Boss von Vass um Hunderttausende Euro beraubt wurde. Der Betrug sei so schnell gegangen, jammern sie heute.

Über Susanne Albert-Raulff, die im Gericht in Leipzig als Zeugin aufgetreten war, hatte erstmals im Sommer 2016 DER SPIEGEL berichtet. Sie sei, erklärte sie, seit dem Rip-Deal wirtschaftlich erledigt. Sie habe zwei Nervenzusammenbrüche gehabt. Nach einer Insolvenz, die dem Betrug von Vass auf dem Fuße gefolgt sei, habe der Gerichtsvollzieher ihr sogar die Autos vom Hof geholt. Mit einem modernen Altersheim-Bau in Berlin, für welchen sie noch Partner suche, wolle sie nun den Neustart versuchen.

Oft habe sie, erklärt Albert-Raulff, nach dem Betrug darniedergelegen und gehofft, nicht mehr aufzuwachsen. Aber letztlich sei sie halt doch eine Kämpferin. Ihr Ziel sei es nun vor allem ihren Kreditvermittler hinter Gitter zu bringen und danach "dieses Schwein Vass".

Unter den Griechen, die von Vass im Ahotel Hotel Ljubljana betrogen wurden, wird der Dortmunder Deutsch-Grieche Alex K. genannt. Ihm und seine tölpelhaft im Gebüsch agierenden griechischen Landsleute soll Vass 350.000 Euro innerhalb von Minuten abgenommen haben. Parallel zu Susanne Raulff.

Konkret sei es bei dem Geschäft mit den Griechen darum gegangen, dass der Deutsch-Grieche vor Ort mit drei Gläubigern gewesen sein soll. Ihnen soll er jeweils eine Millionen Euro geschuldet haben.

Deshalb habe Levy Vass dem Deutsch-Griechen, der mit Devisen handeln soll, über Schwätter den folgenden Deal vorgeschlagen: Pro Millionen Euro Vass-Kredit 100.000 Euro Kreditausfallversicherungs-Summe, zu zahlen vom Deutsch-Griechen ebenfalls im Ahotel Hotel Ljubljana in Slowenien. Zudem sollte er 15.000 Euro für einen angeblichen Notar cash auf die Vass-Kralle geben. Alles in allem für drei Millionen Euro Kredit also 345.000 Euro Baranzahlung.

Wie Susanne Albert-Raulff, die auf dem Hotelparkplatz mit einem Freund war, welcher sie nach Slowenien gefahren hatte, werden am Ende ebenso die Griechen, die zu fünft vor Ort waren, von Vass abgezogen.

Vass, ein Mann, der Nerven hat wie Drahtseile und den Glauben, dass die anderen stets dümmer und naiver sind, als er und seine Bande. Sein krimineller Erfolg gibt ihm Recht. Sonst würde der zwischen 55 und 60 Jahre alte Schurke längst dauerhaft als Wiederholungstäter im Gefängnis sitzen, oder vielleicht einmal von anderen Gegner auf welche Art auch immer erledigt.

So aber hat er auf einen Streich sieben Geschäftsleute aus Deutschland auf einem einzigen billigen Provinz-Hotelparkplatz in Slowenien ausgenommen. Warum hatten sieben Personen, wovon drei im Gebüsch versteckt waren, Vass nicht aufhalten können?

Albert-Raulff erklärt das so: "Das Ahotel Hotel Ljubljana in Slowenien ist für solche Betrüger top gelegen. In einer provinziellen Gegend mit unzähligen Straßen, die links und rechts in Sackgassen in Wohngebieten führen."

Beim Blick auf Bing Maps oder Google Maps und dort auf die Satellitenansicht, wird schnell klar, was sie meint: Mit dem Auto ist man, sofern man weiß wie, in fünf bis sieben Minuten auf der Autobahn - der A1. Diese splittet sich nach wenigen Hundert Metern obendrein in die A2. Das scheinbare Provinzhotel Ahotel Hotel Ljubljana warb schon 2008 in deutscher Sprache damit:

"Anfahrt über die Autobahnen: aus Richtung Klagenfurt, Autobahn (A) E 651; aus Richtung Graz, Autobahn (A) E 57/E 59; aus Richtung Triest, Autobahn (I) E 61/E 70; aus Richtung Zagreb, Autobahn(HR) E 70; aus Richtung Budapest, Autobahn (H) E 57/E 71." Auch ist das Hotel von diversen Flughäfen innerhalb einer Stunde mit dem Auto ansteuerbar. Auch darauf hatte das Ahotel Hotel Ljubljana schon 2008 verwiesen: "Das AHOTEL ist durch seine Lage am südlichen Autobahnring von Ljubljana (Ausfahrt Ljubljana Zentrum) leicht von mehreren Flughäfen aus erreichbar. Entfernungen von den nahegelegen Flughäfen: Flughafen Jože Pučnik, Ljubljana 23 km; Triest, Italien 128 km; Klagenfurt, Österreich 83 km; Zagreb, Kroatien 141 km."

Nur auf den ersten Blick ist das AHOTEL also irgendein beliebiges kleines Provinzhotel, das 2008 gerade einmal 26 Zimmer hatte. Die Domain ahotel.si wurde am 22. August 2007 erstmals registriert und zwar von einem Registrant mit dem Namen "G126933". Üblich ist das nicht. Denn eigentlich gilt für Domains, dass mit Echtnamen und Kontaktdaten Registrierungen durchzuführen sind. Doch in Slowenien ist vieles möglich.

Gerüchteweise soll das Hotel zwei Deutschen gehören. Das sind aber nur unbestätigte Gerüchte. Immerhin verfügt das Hotel über eine deutsche Webseite.

In der Garage, berichtet ein Hotelbesucher, habe er schwere Motorräder gesehen und Kutten. Alles "vom Feinsten". Im SPIEGEL und gegenüber slowenischen Medien bestätigte der junge Hotelmitarbeiter Luka Jeglič, er habe Vass des öfteren auf dem Parkplatz oder in Meetingräumen des Hotels gesehen und sich so manches Mal gewundert.

Der Vater von Luka Jeglič, Gregor Jeglič, fungiert als Generalmanager des Hotels. Heute gibt Luka Jeglič an, er dürfte zu Vass nicht viel sagen und habe seine Aussage schon gegenüber der slowenischen Polizei gemacht. Sie habe ihn aufgefordert, zum Fall Vass keine weiteren Angaben zu machen.

Vass der Mann mit den sieben Leben und noch mehr Menschen, die ihn zwar schon gesehen haben, aber schmallippig werden, wen es um ihn geht.

Klar dürfte zudem sein: Levy Vass wird seit Jahren gedeckt - wahrscheinlich auch von der Justiz in Italien, Kroatien, Slowenien, wo auch immer. Mit Geld kann man bekanntlich in solchen Ländern, wo die Löhne der Staatsbeamten und sonstigen Angestellten eher niedrig sind und Korruption weit verbreitet ist, viel machen.

Der Grieche Alex K. war zwar ebenfalls als Zeuge vom Landgericht Leipzig geladen worden. Er soll es aber mit immer neuen möglichen Behauptungen geschafft haben, doch nicht vor Gericht auszusagen. Er sei schwer krank, habe 39 Grad Fieber, ließ er vergangenen Donnerstag mitteilen.

Es heißt, wonach er mit Hilfe einer robusten Detektei in Mailand und Wien Levy Vass aufgespürt habe. Das wurde zumindest am Rande des Gerichtsprozesses geraunzt. Ob das wahr ist, oder nicht, bleibt unbekannt. Er wird es wohl verneinen. Denn auch er wollte nur sein Geld wieder zurück. Und Levy Vass seinerseits soll gar versucht haben, Zeugen von einer Aussage vor Gericht gegen ihn abzuhalten.

Gesamt gerechnet scheint der Schaden der drei bis vier bislang bekannten Vass-Opfer, die nur die Spitze des Eisbergs bedeuten dürften, bei gut 2 Millionen Euro zu liegen. Das sind aber nur die bekannt gewordenen Fälle aus einem Zeitraum von zwei Wochen im Sommer 2016.

Wäre Thomas Wagner auf seinem Rückflug von Venedig mit seinem Dessauer Oberstufen-Freund Oliver Schilling nicht umgekommen, wären auch diese Fälle wohl nie ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt worden. Ebenso hätte die Justiz wohl nie Wind davon bekommen. Denn sowohl Täter wie Opfer scheuen sich davor, die ungewöhnliche Art der Darlehensanbahnungen allzu transparent werden zu lassen. Vor allem der internationale Geldwäschevorwurf macht vielen Angst.

Das macht diese Art des Betruges zu den perfekten Verbrechen, welche nur ganz selten aufgeklärt werden. Und darin liegt auch der Schüssel, warum Leute wie Vass ihre Opfer gerade ins Zentrum des Risikos locken: In Länder wie Italien, Slowenien oder Kroatien. Je komplexer die Geldwäsche-Gesetzeslage, und je schlampiger und großzügiger die ermittelnden Behörden, desto besser für Vass.

Das Betrugs-Kreditgeschäft, welches vor dem Landgericht Leipzig verhandelt wird, ging in den Medien unter dem englischen Wort Rip-Deal in die Schlagzeilen ein, obwohl dieser Begriff in anglikanischen Ländern nicht bekannt ist.

Um aber zu verstehen, was vor dem Landgericht Leipzig überhaupt verhandelt wurde, muss das verwirrende Kriminalitäts-Stück noch weiter aufgefaltet werden:

In dem vor dem Landgericht Leipzig hauptsächlich verhandelten Betrugs-Kreditgeschäft wurde Thomas Wagner, 38, der besagte Gründer des größten ostdeutschen Internetunternehmens, von Unister, vom angeblichen Geldgeber Levy Vass und seinen Verbündeten, mittels eines angeblichen "Darlehensvertrages" ebenfalls genötigt etwas Ungewöhnliches zu tun:

Demnach sollte er am 13. Juli 2016 in Italien in der schönen Stadt Venedig jenem "Levy Vass" in einem Koffer bar 1,5 Millionen Euro für ein Darlehen in Höhe von 10 bis 15 Millionen Euro anzahlen. So viel Geld auf einen Schlag abzuziehen, dürfte selbst einem Levy Vass eher selten passieren.

Ort des Geschehens war dieses mal wieder ein wenig ansehnlicher Parkplatz der schnöden Hotelkastens „Antony Palace“ Nähe des Flughafens Venedig. Auch dieses Hotel hat eine perfekte Anbindung an die nächstgelegen Autobahn. Ideal, um die Flucht zu ergreifen. Das Hotel hatte man Wagner erst nach dessen Landung in Venedig mitgeteilt.

Aus gutem Grund: Denn üblicherweise kommen Rip-Deal-Gangster nicht alleine, sondern kundschaften mit bis zu sieben anderen Bandenmitgliedern das Gebiet um den Treffpunkt aus. Da schaut man dann, ob das Opfer alleine kommt, zu mehreren und wie sich das geplante Schurkenstück am besten durchführen lässt. Am besten so, dass man schnell flüchten kann und die Hotelkameras oder sonstigen Kameras möglichst wenige Aufnahmen, besser gar keine, haben. Das ist jetzt auch das Problem bei der Fahndung nach Vass.

In Venedig war der jungenhaft aussehende und nur 1,72 Meter große Unister-CEO Thomas Wagner am 13. Juli 2016 jedenfalls mit seinem Jugendfreund vom Dessauer Gymnasium, Oliver Schilling, sowie dem Kreditvermittler Heinz Beck, in einer angeblich nur viersitzigen Privatmaschine Piper 32 vor seinem Treffen mit Vass gelandet.

Schilling war bei Unister für die Flug-Google-Konten zuständig und allseits beliebt. Wie sein Zwillingsbruder, Christian Schilling, auch. Dass Christian Schilling nicht mit in Venedig war, lag daran, dass er zum Zeitpunkt des Geschehens in den USA im Urlaub mit seiner Familie war.

Das Privatflugzeug, in welchem Wagner und Schilling von Leipzig nach Venedig geflogen waren, parkte in einem Seitentrakt des Flughafens Venedig. Die Kreditvermittler sollen es vorher für Wagner und Schilling gechartert haben. Seltsam: Das Flugzeug ist in den USA zugelassen. Deshalb hatten die deutschen Flugunglücksermittler wiederum keinen Zugriff auf das Flugunglücks-Ermittlungsverfahren in Slowenien.

Vom Flughafen in Venedig soll Wagner jedenfalls von der Frau des Leipziger Bankers, Karsten K., dem ehemaligen Filialleiter der DKB-Bank in Leipzig, mit einem Auto abgeholt worden sein. Banker und Mit-Strippenzieher des Darlehensgeschäft an Thomas Wagner, Karsten K., tische im Verfahren die Version auf: Er sei deshalb nicht im Flugzeug von Leipzig mit Wagner nach Venedig geflogen, da seine Frau Flugangst habe. Deshalb sei er im Privatauto nach Venedig gefahren, wo er eh einige Tage Urlaub habe machen wollen.

Jedenfalls war Karsten K. einer der wenigen neben dem in Leipzig Angeklagten Schw., welcher den Rip-Deal von Venedig, dem Thomas Wagner und Oliver Schilling zum Opfer fielen, überlebte. Eben, da er im Auto angereist und wieder abgereist war. Ob die Frau von Karsten K. die vergangenen Jahre oder Jahrzehnte wirklich nie in einem Flugzeug saß, wie angedeutet, das wurde am Landgericht Leipzig bislang nicht angesprochen.

Der Anwalt von Banker K., der allerdings nicht angeklagt ist, da er von einem mehr oder weniger normalen Kreditgeschäft ausgegangen sein soll, ist wiederum der Leipziger Stephan Bonell. Zu dessen Spezialgebieten gehört unter anderem das Strafrecht rund um Mord- und Totschlag-Vorwürfe. Eine Schlagzeile zu einem Bonell-Mandanten lautete beispielsweise am 16. Februar 2010 in der Mitteldeutschen Zeitung "Urteil: Der schreibende Mörder".

Als Thomas Wagner abends nach dem angeblichen Darlehensgeschäft in einem Taxi unterwegs zum Privatflugzeug war, stellten er und Oliver Schilling jedenfalls fest, dass statt 10 oder 15 Millionen Euro Bargeld fast nur Blüten enthalten waren.

Auf dem Rückflug tags darauf stürzte die Piper 32 unter bislang ungeklärten seltsamen Umständen über Slowenien ab. Alle vier Insassen starben: Thomas Wagner, Oliver Schilling, der Kreditvermittler Heinz Beck von der ALCOR Finance & Consult GmbH und der 73-Jährige Pilot.

Vier Tage später meldete die Mehrheit der überlebenden Unister-Gesellschafter nach dramatischen Tagen der Unsicherheit für Unister Insolvenz an - die größte Pleite eines Privatunternehmens in der Geschichte von Leipzig nach dem Zweiten Weltkrieg.

Unister war jahrelang neben Rocket Internet aus Berlin der erfolgreichste unabhängige Internetkonzern in Deutschland mit in der Spitze gut 2.100 Mitarbeitern. Zu Unister gehörten einstmals so bekannte Portal wie ab-in-den-urlaub.de, fluege.de, travel24.com AG, auto.de, preisvergleich.de, geld.de, börsennews.de, kredit.de, versicherungen.de, oder partnersuche.de.

Alles in allem waren rund 60 Portale von Unister im E-Commerce in Deutschland, der Schweiz, in Österreich, Großbritannien, den USA, Spanien oder Frankreich unterwegs. Weitere bis zu 60.000 Domains soll Unister gehalten haben. Ein Gigant im deutschen Internetgeschäft also.

Wagner als Opfer von Rip-Deal-Gangstern: Für viele immer noch ein kaum glaubhaftes Drama. Denn Wagner selber war ein gewiefter Unternehmer, gewaschen mit umfangreichster Unternehmer-Erfahrung.

Doch bei Rip-Deals, dem kuriosen Versprechen vom Kredit gegen Baranzahlung, also einem klassischen Geschäftsmodell der Nigeria Mafia, beziehungsweise der Nigeria Connection, schien Wagner ein leichtes Opfer, das man nur noch pflücken musste.

Dabei zählte die Schweizer Polizei bereits 2003 insgesamt 300 Mitglieder der Organisierten Kriminalität im Zusammenhang mit schweren Rip-Deal-Betrügereien in ihrer Datenbank. Der Jährliche Schaden lag schon damals alleine in der Schweiz nach Angaben der Polizei bei rund 20 Millionen Franken jährlich.

Ähnlich ist die Situation in Österreich: Auch hier werden vor allem Unternehmer oder Privatleute, welche Häuser, Schiffe, Luxusautos oder Edelsteine verkaufen möchten oder einen Kredit benötigen, jährlich um rund 100 Millionen Euro betrogen.

Diese Zahlen lassen erahnen, dass der Schaden durch Rip Deals in Deutschland jährlich um ein vielfaches höher liegen dürfte. Insider-Schätzungen gehen von über 1 Milliarde Euro aus. Das Gerichtsverfahren am Landgericht Leipzig, welches sich nun auf der Zielgeraden eines ersten Schrittes befindet, läuft unter Vorsitz von Norbert Röger und den beisitzenden Richterinnen Birgit Eßer-Schneider und der Richterin am Finanzgericht, Wald.

Gegenüber dem Versicherungsboten kommentierte der langjährige Pressechef von Unister und damit auch der Pressechef von ab-in-den-den-urlaub.de oder fluege.de und vielen anderen nationalen oder internationalen Unister-Portalen, das Gerichtsurteil mit den Worten: „Ohne diese Rip-Deal-Gangster würden beide noch leben. Knapp vier Jahre Haft finde ich da noch zu wenig, wenn man bedenkt, mit welcher Systematik diese Finanzmafia länderübergreifend Unternehmern vorsätzlich und wiederholend schadet. Aus meiner Sicht ist Thomas, der für mich über all die Jahre bis zuletzt nicht nur jahrelang mein Chef war, sondern engster Freund, Opfer von perfider Organisierter Kriminalität geworden. Der nun Verurteilte agierte als eine der zentralsten Figuren im Netz der Finanzmafia.“

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"Natürlich ist Thomas Wagner Opfer von ganz perfider Organisierter Kriminalität geworden. Ich kann mich nach wie vor nicht des Eindrucks erwehren, dass es die Möglichkeit geben könnte, dass Gegner von Thomas diesen Levy Vass ihm zugeführt haben, um Unister als Ganzes zu schaden. Ich glaube auch nach wie vor nicht so ganz an einen normalen Flugzeugabsturz.", sagte Korosides nach dem Urteil.