Fonds Finanz übernimmt softfair
Die Gesellschafter des Maklerpools Fonds Finanz übernehmen den IT-Dienstleister softfair, einen der größten Anbieter von Verwaltungs- und Vergleichsprogramme für Versicherungsvermittler. Damit wollen sie sich ein zweites Standbein in Zeiten der Digitalisierung aufbauen. softfair soll als eigenständiges Unternehmen bestehen bleiben.
Die beiden Gesellschafter des Maklerpools Fonds Finanz, Norbert Porazik und Markus Kiener, haben zum 28. April den IT-Dienstleister softfair aus Hamburg erworben. Das berichten Fonds Finanz und softfair in einer gemeinsamen Pressemeldung. Für die strategische Übernahme des Software-Hauses haben die Gesellschafter mit der Finanzsoft GmbH ein weiteres Unternehmen gegründet. Finanzsoft mit Sitz in München ist nun alleiniger Gesellschafter des IT-Dienstleisters. Der Kaufpreis wurde nicht genannt.
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„Wir konnten uns die Möglichkeit nicht entgehen lassen“
Mit dem Kauf von softfair wollen sich die Fonds Finanz-Vorstände ein zweites Standbein neben dem Poolgeschäft aufbauen, heißt es in der Pressemeldung. Und das ist durchaus ein starkes Standbein: softfair ist bereits seit 1988 mit IT-Lösungen für die Assekuranz am Markt und zählt zu den alten Hasen der Branche. Bei Vergleichs- und Analyseprogrammen für Maklerpools und Vertriebe zählen die Hamburger zu den Marktführern in Deutschland. Zum Beispiel wird das Maklerverwaltungsprogramm AkquiseCenter monatlich von mehr als 20.000 Anwendern genutzt, wie aus Unternehmensangaben hervorgeht.
Doch damit nicht genug: Auch für Versicherer haben die Hamburger schon IT-Lösungen entwickelt, unter anderem das Programm „Finanzlotse 3.0“ für die Versicherungsgruppe die Bayerische. Darüber hinaus verfügt softfair über zwei Tochterfirmen. „softfair analyse“ untersucht und bewertet Versicherungsgesellschaften und -tarife. „softfair backoffice“ wiederum ist spezialisiert auf Bestandsverwaltungs-und Abrechnungssysteme. Knapp 100 Mitarbeiter sind für die IT-Schmiede an den Standorten Hamburg, Köln und Maisach bei München tätig.
„Der Trend zur Digitalisierung im Versicherungsvertrieb wird sich in den kommenden Jahren ungebremst fortsetzen. Vor diesem Hintergrund konnten wir uns die Möglichkeit, softfair zu übernehmen, nicht entgehen lassen“, kommentiert Fonds Finanz-Chef Norbert Porazik. Beide Gesellschafter hätten ein großes Interesse daran, „dass softfair als eigenständiges Unternehmen mit allen bestehenden Kunden weiter erfolgreich zusammenarbeiten wird“, wird Porazik im Pressetext zitiert.
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Der neue softfair-Geschäftsführer ist der alte
Über ein Interesse von Fonds Finanz an der IT-Schmiede war in Branchenkreisen schon länger spekuliert worden. Nicht ohne Grund: Der frühere softfair-Geschäftsführer Matthias Brauch war im November des letzten Jahres in die Geschäftsführung des Maklerpools gewechselt und hatte das Softwarehaus verlassen (der Versicherungsbote berichtete). Nun wird Brauch zu seiner alten Wirkungsstätte zurückkehren und als alleiniger Geschäftsführer der softfair GmbH eingesetzt. Der frühere Gründer und geschäftsführende Gesellschafter von softfair, Hartmut Wanst, zieht sich aus Altersgründen aus dem Unternehmen zurück, wird aber in beratender Funktion weiterhin die Geschicke der Firma begleiten.