Versicherungsbote: Herr Dr. Tourneau, wie bewerten Sie den aktuellen Stellenwert der Hausratversicherung im Vertrieb?

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Alexander Tourneau, geboren 1965, ist seit Juli 2010 Mitglied des Vorstands der Basler Versicherungen. Seit 1. Januar 2013 ist er für das Ressort Schadenversicherung verantwortlich, zuvor für das Ressort Finanzen/Kapitalanlagen.(c) Basler Versicherungen Alexander Tourneau: Die Hausratversicherung hat noch immer die höchste Verbreitung aller Versicherungssparten, was ihre Wichtigkeit unterstreicht. Leider gibt es aber einen rückläufigen Trend und die Versicherungsdichte nimmt ab. Dies kann ich nicht wirklich nachvollziehen, da ich die Hausratversicherung für den Privatkunden als unerlässlich betrachte. Der Stellenwert im Vertrieb sollte daher weiterhin sehr hoch sein, denn vor allem die Zielgruppe der unter 30-Jährigen bietet hohe Potentiale. Zudem eignet sich die Hausratversicherung auch weiterhin hervorragend als Türöffner.

Welche Bedürfnisse haben Kunden in Bezug auf eine Hausratversicherung?

Das offensichtlichste Bedürfnis ist der Schutz des eigenen Hab und Guts. Doch gegen was der Kunde eigentlich versichert ist und ob seine Police noch alle am Markt aktuellen Leistungen bietet, ist für den Verbraucher immer schwieriger zu durchschauen. Deshalb haben erste Versicherungen eine echte Entscheidungshilfe in ihre aktuellen Top-Bedingungen eingebaut. So gibt es bei der Haftpflichtkasse Darmstadt die erweiterte Vorsorge und Besitzstandsgarantie, die Basler bietet die Bestands- und Innovationsgarantie. Sie besteht, vereinfacht ausgedrückt, aus drei Bausteinen:

  • Die Bestandsgarantie leistet Schutz für alle Hausratrisiken, die im bisherigen Vertrag des Kunden eingeschlossen waren.
  • Die Innovationsgarantie passt den Versicherungsschutz immer automatisch an die neuesten Vertragsbedingungen an.
  • Die Markt-Innovationsgarantie ermöglicht die Regulierung nach allen am Markt öffentlich erhältlichen Bedingungen der Mitbewerber.

Hiervon profitiert auch der Versicherungsmakler: er ist bei der Haftungsfrage auf der sicheren Seite. Sein Kunde bekommt schließlich zum Preis einer Hausratversicherung die überwiegenden Leistungen des Marktes, lediglich begrenzt durch wenige moderate Ausschlüsse.

Viele Versicherer setzen auf ein Baukastensystem in der Hausratversicherung. Halten Sie das für eine sinnvolle Strategie?

Wir haben uns bewusst gegen diese Strategie entschieden und in unser Top-Produkt unter anderem bereits die angesprochene Bestands- und Innovationsgarantie, eine Cyber-Klausel und die Absicherung gegen Unbenannte Gefahren integriert. Ziel war es, dem Kunden und dem Vertrieb ein einfaches und übersichtliches Produkt zu liefern.

Viele Unternehmen erweitern ihre Produkte durch Zusatz- und Assistanceleistungen. Welche Bausteine halten Sie hier für sinnvoll?

Das größte Risiko in der Hausratversicherung ist und bleibt der Wohnungseinbruch. Um diesem Risiko vorzubeugen macht es Sinn, mit einer Zusatz-Leistung für Einbruchschutz zu sorgen. Kommt es dann trotzdem zum Schaden, sollte ein solcher Baustein dafür sorgen, dass die Belastung für den Kunden so klein wie möglich bleibt. Beispiele für Leistungen sind eine professionelle Reinigung des Tatorts oder im Bedarfsfall eine psychologische Betreuung des Kunden.

Die Risiken im Internet werden immer größer. Warum gehört ein Online-Schutz zwingend zu einer Hausratversicherung dazu?

Wie Sie es selbst sagen: die Risiken und somit auch Schadenfälle aus Betrugsfällen im Internet nehmen ständig zu. Beispielsweise kaufen inzwischen über 80 Prozent der Deutschen zwischen 18 und 39 Jahren online ein und hinterlegen dabei ihre Zahlungsdaten. Ein Online-Schutz kann hier vor Vermögensschäden bewahren und ist somit unerlässlich, weshalb er auch standardmäßig mit umfassender Deckung in unserer Hausratversicherung enthalten ist – exklusiv auf dem deutschen Versicherungsmarkt.

Welche Entwicklungen sehen Sie für die Zukunft in diesem Segment?

Beim Schutz vor Cyber-Kriminalität steht der Markt sicher noch am Anfang. Hier wird der Wettbewerb in den kommenden Jahren mit der Basler gleichziehen müssen. Allgemein sind der technische Fortschritt und damit verbunden immer neue Risiken in meinen Augen die größte Herausforderung, der sich unsere Branche wird stellen müssen. Ein großes Thema in diesem Zusammenhang wird auch die Smart-Home-Technologie werden.

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Die Fragen stellte Jenny Müller