Beim Krankenversicherer der Allianz (APKV) wird es auch in Zukunft keine Rabatte geben, wenn sich die Kunden sportlich fleißig zeigen, was heutzutage ja über Fitness-Tracker in Armbändern, der Apple Watch und anderen Geräten samt App und Smartphone aufgezeichnet werden kann. Daraus entstehen Daten, genauer big Data, mit denen der Versicherer seinen Unfalltarif oder Krankheitsschutz kalkulieren kann.

Anzeige

Für die APKV hat Birgit König, Vorständin des Versicherers, jetzt erklärt: „Man kann in der privaten Krankenversicherung nicht einfach Abschläge nach Gusto geben“, so zitiert sie am 1. Mai der Berliner „Tagesspiegel“. Weiter habe sie mit Blick darauf, dass der Versicherer vor Vertragsbeginn eine einmalige Risikoprüfung macht, gesagt: „Wir dürfen auch nicht die Beiträge erhöhen, wenn jemand, der am Anfang fit ist, später mit dem Sport aufhört“. Und: „Das ist gesetzlich untersagt, und wir wollen das auch nicht“.

Bei Generali Vitality kann der Beitrag steigen

Wenn jemand mit dem Sport aufhört ... kann der Beitrag für Kunden der Generali mit deren Bonussystem „Vitality“ durchaus teurer werden. Wer sich dort etwa gegen Berufsunfähigkeit versichert, steigt als Neukunde „wie alle Generali-Vitality-Mitglieder, bei einem Versicherungsbeitrag ein, der 90 Prozent des Zahlbeitrags eines klassischen Tarifs beträgt“, schreibt die Generali auf ihrer Vitaliy-Webseite in den entsprechenden Fragen und Antworten.

Generali Vitality BUVitality Webseite

Alles Weitere richtet sich nach einem Gold-Silber-Bronze-Platin-System. Wenn der Versicherte im niedrigsten (Bronze-) Status, dann steigt seine Prämie für den Kunden von Jahr zu Jahr. „Den ,normalen’ Beitrag, also den Nettobeitrag eines klassischen Tarifs, zahlen Sie aber erst nach rund sieben Jahren“, schreibt die Generali. Im besten Fall kann der sportliche Kunde seinen Startbeitrag um sechs Punkte von 90 Prozent ab dem achten Jahr auf 84 Prozent des Anfangsbeitrags senken. Zudem verspricht Vitality Rabatte „auf Reisen, Haushaltsartikel, Sportartikel, Mode und vieles mehr.“

Anzeige

Der Preis für den Rabatt sind Fleiß und Schweiß. Und Daten. Aber diese seien bei der Generali „so sicher, dass nicht einmal Generali Deutschland sie in vollem Umfang einsehen kann.“ Hierzu hat der „Tagesspiegel“ noch einmal Birgit König von der APKV zitiert, die gesagt habe: „Gesundheits- und Fitnessdaten sollten in der Sphäre der Versicherten liegen“ (...). „Ein Versicherter muss jederzeit entscheiden können, wem er diese sensiblen Daten gibt, ohne dafür mit Beitragserhöhungen bestraft zu werden“.