DKV, Central und Allianz verlieren PKV-Kunden – Debeka und Hansemerkur wachsen
Die Schere zwischen den Krankenversicherern geht immer weiter auseinander. So können die Gesellschaften zunehmend in schrumpfende, stagnierende und wachsende Unternehmen unterteilt werden. Schuld daran ist der Niedrigzins, der es der Branche immer schwieriger macht, einen auskömmlichen Zinssatz zu erwirtschaften. Das geht aus dem aktuellen Map-Report hervor.
Das niedrige Zinsniveau an den Kapitalmärkten wird zunehmend zur Gefahr für das kapitalgedeckte Geschäftsmodell und die Beitragsstabilität der PKV. Denn: Die Kapitalerträge der Branche schrumpften weiter. Schuld daran sind die Minizinsen auf dem Kapitalmarkt. Deutlich zeigt sich diese Entwicklung am Rückgang der laufenden Durchschnittsverzinsung. 2016 lag diese bei 3,51 Prozent. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 3,65 Prozent. Gleichzeitig blieb die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen stabil (3,71 Prozent) auf dem Vorjahresniveau (3,69 Prozent). Dafür wurden aber verstärkt Bewertungsreserven aufgelöst.
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Zudem leidet die private Krankenversicherung weiter unter fortschreitenden Bestandverlusten. Zwar konnte 2016 der Bestandsverlust in der Vollkostenversicherung reduziert werden. Während 2015 knapp 47.200 Vollversicherte abwanderten, lag der Verlust im Vorjahr bei 14.600 Versicherten. Zwölf der 33 Anbieter konnten ihren Bestand Vollversicherten sogar ausbauen.
PKV leidet unter Minizinsen auf dem Kapitalmarkt
Nach Köpfen der Vollversicherten gezählt, war die Debeka der große Bestansgewinner. Der Beamtenversicherer gewann 32.960 Versicherte hinzu, Hansemerkur 7.441 und die Huk-Coburg 4.568 Personen. Ebenfalls noch vierstellig war der Bestandszuwachs auch bei Signal (3.660) und Axa (2.904). Die meisten Vollversicherten verloren die DKV mit einem Minus von 18.899, die Central (minus 11.531) und Allianz (minus 9.620).
Weiterhin schwach auf der Brust bleibt das Neugeschäft. Bereits seit fünf Jahren in Folge gibt es keine positiven Werte bei den Neuverträgen zu vermelden, vermeldet der Report. Auch das Beitragswachstum fiel mit 1,3 Prozent recht mager aus. Dies sei auf das geringe Neugeschäft sowie die nur mäßigen Beitragsanpassungen im Jahr 2016 zurückzuführen. Überdurchschnittliche Zuwächse der Beitragseinnahmen hätten Mecklenburgische (9,15 Prozent), Württembergische (9,11 Prozent), Concordia (8,61 Prozent) und R+V (8,55 Prozent) verbucht.
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Bei den Krankenversicherern mit mehr als einer Milliarde Euro Beitragseinnahmen seien vor allem Huk-Coburg (7,24 Prozent), Hansemerkur (5,27 Prozent), Axa (3,18 Prozent) und Barmenia (2,48 Prozent) gewachsen. Die Debeka konnte die Beitragseinnahmen um 1,28 Prozent ausbauen. Im Vorjahr waren es noch zwei Prozent Zuwachs. Befeuert durch die unterschiedliche Entwicklung der Versicherer gibt es inzwischen große Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmen. Die Gesellschaften driften weiter auseinander und können zunehmend in schrumpfende, stagnierende und wachsende Unternehmen unterteilt werden.