Die Wirbelstürme „Irma“ und „Harvey“ haben im Süden der USA und in der Karibik verheerende Verwüstungen angerichtet. Hurrikan „Irma“ kostete zum jetzigen Zeitpunkt mindestens 60 Menschen ihr Leben, zerstörte Häuser und Infrastruktur, verwandelte so manches tropische Paradies in ein Trümmerfeld. Allein auf der Inselkette Florida Keys seien 90 Prozent aller Häuser zerstört oder schwer beschädigt, sagte der Chef der US-Katastrophenschutzbehörde, Brock Long. Weil noch immer viele Regionen von der Außenwelt abgeschnitten sind, ist das Ausmaß der Katastrophe noch nicht ansatzweise abzuschätzen.

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Drohender Verlust im laufenden Quartal

Das belastet auch die Rückversicherer, die bisher gut durch das Jahr gekommen waren. Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re teilte am Mittwoch per Pressemeldung mit, dass man im diesen Jahr sehr wahrscheinlich das Gewinnziel verfehlen werde. Im laufenden dritten Quartal werde wohl sogar ein Fehlbetrag in der Bilanz stehen.

„Nachdem Hurrikan Harvey in Texas und angrenzenden Staaten Ende August bereits erhebliche Schäden angerichtet hatte, verursachte mit Irma nun ein weiterer besonders schwerer Sturm große Verwüstungen auf den Karibikinseln und in Florida“, heißt es im Pressetext. „Aus beiden Ereignissen sind hohe versicherte Schäden zu erwarten, die sich für den Markt und Munich Re derzeit noch nicht quantifizieren lassen. Munich Re könnte deshalb trotz der bisher guten Geschäftsentwicklung in 2017 wegen der Schäden aus Harvey und Irma – abhängig vom weiteren Geschäftsverlauf bis zum Jahresende – das Ziel eines Jahresgewinns von 2,0 bis 2,4 Mrd. Euro verfehlen.“

„Ausreichend solide Kapitalbasis“

Die Munich Re verfüge trotz derartiger Großereignisse über eine „ausreichend solide Kapitalbasis, um den Kunden weiterhin die volle Rückversicherungskapazität zur Verfügung zu stellen“, teilten die Münchener weiter mit. Dennoch: Die Börsen strafen die Rückversicherer ab, wenn sie für Naturschäden einstehen müssen. Auf der Handelsplattform Tradegate fielen die Aktien der Munich Re zuletzt gegenüber dem Xetra-Schlusskurs um 3,5 Prozent.

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Eine erste Schätzung, wie hoch der Schaden durch "Irma" allein für die USA ausfallen könnte, wagte das US-Ratinghaus Moodys: Es bezifferte die Kosten auf 92 Milliarden Dollar. Irma war am vergangenen Mittwoch als Hurrikan der höchsten Stufe 5 auf der Karibikinsel Barbuda an Land getroffen. Er ist einer der schwersten jemals in der Region registrierten Tropenstürme. Klimaexperten sprachen davon, dass Naturereignisse dieser Art nur alle 500 Jahre auftreten würden. Es war freilich nach „Harvey“ der zweite 500-Jahr-Sturm innerhalb nur weniger Wochen.