Bundestagswahl 2017 - Jeder dritte Versicherungsvermittler wählt FDP
Die FDP stellt möglicherweise den nächsten Kanzler, die Grünen fliegen aus dem Bundestag, die SPD springt nur knapp über die 5-Prozent-Hürde. So würde der Deutsche Bundestag aussehen, wenn ausschließlich Versicherungsvermittler die Stimmen zur Bundestagswahl 2017 abgeben dürften. Auch die rechtspopulistische AfD könnte sich über viele Stimmen freuen - sie würde sechs Prozentpunkte mehr erzielen als die Sozialdemokraten.
Würden allein Versicherungsvermittler den deutschen Bundestag wählen, könnte der zukünftige Bundeskanzler Christian Lindner heißen: Vorausgesetzt, die FDP fände einen geeigneten Juniorpartner. Die Liberalen kämen mit 33 Prozent auf genau so viele Stimmen wie auch die CDU/CSU. Das ergab eine Zwischenauswertung des aktuell noch laufenden 10. Vermittlerbarometers des Bundesverbandes Finanzdienstleistung AfW, die am Freitag vorgestellt wurde. Wie viele Vermittler genau befragt wurden, teilte der Verband nicht mit.
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AfD erreicht sechs Prozentpunkte mehr als SPD
Die AfD würde bei den Versicherungsvermittlern drittstärkste Kraft im Bundestag mit 13 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Partei erreicht damit noch einen Prozentpunkt mehr als beim letzten ARD-Deutschlandtrend, wo sie auf 12 Prozent Zuspruch kam. Weit weniger Stimmen können die Sozialdemokraten auf sich vereinen, die nur sieben Prozent der Vermittler für sich begeistern können. Die Linke erreicht immerhin noch sechs Prozent, doch für Bündnis 90/die Grünen sähe es zappenduster aus. Sie würden mit vier Prozent Zuspruch an der 5-Prozent-Hürde scheitern und aus dem Bundestag fliegen.
„Keine Wahlempfehlung“
Gründe, weshalb die Unionsparteien und FDP in der Vermittlergunst so weit vorne liegen, hat der Vermittlerverband nicht untersucht. Hier kann nur spekuliert werden: SPD, Linke und Grüne dürften viele Sympathien bei den Vermittlern eingebüßt haben, weil sie sich für eine Bürgerversicherung aussprechen und das Neugeschäft in der privaten Krankenvollversicherung einschränken oder gar komplett abschaffen wollen. Auch wollen diese Parteien die Finanzmärkte strenger kontrollieren als Union und FDP und befürworten unter anderem eine Finanz-Transaktionssteuer.
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„Mit dieser Vorabveröffentlichung wollen wir natürlich keine Wahlempfehlung, sondern nur ein Spiegelbild der politischen Stimmung innerhalb der Vermittlerschaft geben. Es entspricht unserer Wahrnehmung, welche Parteien sich in den letzten Jahren besonders für die Belange der Vermittler eingesetzt haben“, sagt Frank Rottenbacher, Vorstand des Bundesverband Finanzdienstleistung AfW.