Wohngebäudeversicherung - Rekordschäden durch Starkregen
Unwetter mit Starkregen haben den Versicherern 2016 Rekord-Schadenskosten beschert. Gegenüber dem Vorjahr musste die Branche den zehnfachen Betrag für derartige Ereignisse ausgeben. Das geht aus dem Naturgefahrenreport 2017 des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.
„2016 hat sich erneut gezeigt, welche enormen Schäden Starkregen anrichten können. Noch nie haben Unwetter mit heftigen Regenfällen innerhalb so kurzer Zeit so hohe Schäden verursacht“, sagte der neue GDV-Chef Wolfgang Weiler bei der Vorstellung des Reportes am Donnerstag in Berlin. Allein die beiden Sturmtiefs Elvira und Friederike, die Ende Mai und Anfang Juni die Republik heimsuchten, hätten die Versicherungsbranche 800 Millionen Euro gekostet. Sie waren damit eine der zehn teuersten Naturkatastrophen in der Geschichte der Bundesrepublik.
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2,5 Milliarden Euro Schäden durch Naturgefahren
Insgesamt sorgten Naturgefahren im vergangenen Jahr für versicherte Schäden von mehr als 2,5 Milliarden Euro (Vorjahr: knapp 2,6 Milliarden Euro). In der Gesamtbilanz schlugen Überschwemmungsschäden mit rund 940 Millionen Euro zu Buche, nachdem es 2015 lediglich 100 Millionen Euro waren. Auf die Sachversicherer entfielen dabei Schäden an Wohngebäuden, Hausrat, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Die Kfz-Versicherer schulterten Schäden an Fahrzeugen in Höhe von 615 Millionen Euro.
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Das Heimtückische an Starkregen: Er kann überall und zu jeder Jahreszeit auftreten, wie die oben genannten Beispiele zeigen. Die Sturmtiefs Elvira und Friederike ereigneten sich im Frühsommer – und sorgten auch dort für Verwüstungen, wo Häuser nicht in der Nähe von Gewässern standen. Deshalb sollten Hausbesitzer über den Abschluss einer Elementarschaden-Police nachdenken. Denn nur sie schützt vor den Folgen, wenn dauerhafter Regen das Gebäude schädigt: eine Wohngebäudeversicherung ist hierfür nicht ausreichend. Bundesweit verfügen derzeit knapp 40 Prozent aller Häuser über einen erweiterten Naturgefahrenschutz, berichtet Weiler.