Allianz trennt sich von Lebensversicherungen in Taiwan
Die Allianz stösst den Lebensversicherungs-Bestand in Taiwan ab. Käufer der 78.000 hochverzinsten Policen sei der Versicherer China Life Insurance. Durch den Verkauf solle sich die Solvency-II-Quote der Allianz um ein bis zwei Prozentpunkte verbessern, erklärte eine Pressesprecher gegenüber der Nachrichtenagentur "Reuters"
In den vergangenen Woche waren die Pläne für einen Run-Off bei zwei großen Versicherern bekannt geworden. So prüfe der Versicherungskonzern Ergo den Verkauf der Tochterunternehmen Ergo Leben und Victoria. Die Generali kündigte den Run-Off des eigenen Lebensversicherers an. Hintergrund der Überlegungen dürften die für europäische Versicherer geltenden Eigenkapital-Auflagen (Solvency II) sein.
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Derweil ist für die Allianz ist die Abwicklung von Altverträgen im Bereich der Lebensversicherung kein Thema. "Wir möchten weiter Kunden gewinnen, nicht loswerden.", erklärte Markus Faulhaber, Chef der Allianz-Leben, Anfang Oktober 2017. Die Bestrebungen gelten für Deutschland.
Weltweit sehen die Pläne um bestehende LV-Bestände jedoch etwas anders aus. So hatte die Allianz im vergangenen Jahr in Südkorea ein Leben-Portfolio an den chinesischen Versicherer Anbang verkauft. Den Bestand an Lebensversicherungen in Taiwan möchte der Versicherungskonzern an den Versicherer China Life Insurance abgeben. Bereits im Mai 2016 hatte die Allianz versucht diesen Bestand zu veräußern. Damals war der Deal aber am Veto der Finanzaufsicht in Taiwan gescheitert. Auch das aktuelle Geschäft bedarf übrigens noch der Zustimmung der taiwanischen Finanzaufsicht.
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Nun solle der Bestand an einen anderen Käufer gehen. Im Paket enthalten sind 78.000 Lebensversicherungs-Policen, die Vier-Prozent-Garantien enthalten. Der Kaufpreis solle bei einem symbolischen Taiwan-Dollar liegen. Mit dem Verkauf befreie sich der Versicherungskonzern zudem von Deckungsrückstellungen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Durch die Transaktion solle sich die Solvency-II-Quote der Allianz um ein bis zwei Prozentpunkte, erklärte eine Pressesprecher gegenüber der Nachrichtenagentur "Reuters"