Hausratversicherung - mehr Wohnungseinbrüche im Herbst und Winter
Die Zahl der Wohnungseinbrüche nimmt im Herbst und im Winter stark zu. Die Hausratversicherer müssen in den Monaten Oktober bis März demnach 40 Prozent mehr Einbruchschäden regulieren als in der restlichen Zeit des Jahres. Davor warnt aktuell die Versicherungswirtschaft.
Die kalte Jahreszeit ist Einbruchzeit! Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in einem Pressetext berichtet, nimmt die Zahl der Haus- und Wohnungseinbrüche von Oktober bis März um rund 40 Prozent zu. Konkret heißt das: Von den durchschnittlich 140.000 Einbruchschäden, die von 2002 bis 2015 an die Versicherer gemeldet wurden, entfielen 40 Prozent aufs Sommerhalbjahr und 60 Prozent auf die dunkle Jahreszeit.
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Die Hälfte aller Einbrüche entfallen auf vier Monate
Bereits eine Sonderauswertung der Versicherer im Rahmen des Einbruch-Reportes 2015 zeigte, dass in den kalten Monaten die Einbruchgefahr höher ist. Fast jeder fünfte Einbruch (16,9 Prozent) fand demnach im Dezember statt, jeweils jeder zehnte im Oktober (11,1 Prozent) und im November (11,4 Prozent). Wird der Januar mit hinzugerechnet, so kann gesagt werden, dass fast die Hälfte aller Einbrüche in diesen vier Monaten erfolgt.
Gründe, weshalb die Einbruchzahlen in der kalten Jahreszeit steigen, nennt der Verband keine im Pressetext. Aber: "Dunkle Häuser und Wohnungen laden Einbrecher ein", warnt die Polizei. In den dunklen Monaten würden die Diebe demnach einfacher feststellen können, ob sich gerade jemand in der Wohnung oder im Haus befindet: einfach dadurch, dass die Räume nicht beleuchtet sind. Auch vor den Blicken von Nachbarn und Passanten können sie sich in der Dunkelheit besser schützen.
Die meisten Einbrüche finden tagsüber statt
Dennoch: es ist ein Vorurteil, dass Diebe bevorzugt in der Nacht in Wohnungen einsteigen. Auch das zeigt der GDV-Einbruchreport 2015: die meisten Einbrüche ereignen sich tagsüber.
In der Zeit zwischen 10 und 18 Uhr wird mehr als die Hälfte aller Einbrüche verübt (57,9 Prozent). Zwischen 22 und 6 Uhr fand „nur“ jeder siebente Einbruch statt (14,5 Prozent). Auch hier besteht ein Grund darin, dass die Einbrecher ungern den Bewohnern bei ihrer Tat begegnen. Sie hoffen, in der Wohnung niemanden anzutreffen: etwa, weil sich die Hausbewohner auf Arbeit befinden oder beim Einkaufen.
2016 ist die Zahl der versicherten Wohnungseinbrüche erstmals leicht zurückgegangen: von 160.000 Fällen im Jahr zuvor auf 140.000. Entwarnung will der GDV dennoch nicht geben. „Der leichte Rückgang der Einbruchzahlen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass immer noch häufiger eingebrochen wird als noch vor fünf oder zehn Jahren“, sagt GDV-Geschäftsführer Bernhard Gause.
Krass sind auch die Auswirkungen für die Opfer, wenn sie mit Einbrüchen konfrontiert werden. Laut GDV-Einbruchreport 2015 fühlt sich beinahe jeder Zweite der Betroffenen (46,5 Prozent) auch noch zwölf Monate nach der Tat in ihrer gewohnten Umgebung unsicher. Gefühle der Macht- und Hilflosigkeit oder Angst berichteten 39,9 Prozent als langfristige Konsequenz.
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Den besten Schutz vor Einbrechern biete gute Sicherheitstechnik. „Die Menschen sollten überprüfen, ob sie ausreichend gegen Einbrecher geschützt sind und da, wo es nötig ist, nachrüsten“, rät GDV-Experte Gause. Der Staat fördere den Einbruchschutz über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) allein in diesem Jahr mit 50 Millionen Euro. Auch die Polizei betreibt eine öffentliche Kampagnen-Seite, um unter dem Titel „K-Einbruch" die Bevölkerung für eine eigenverantwortliche Einbruchvorsorge zu sensibilisieren.