Autoinhaltsversicherung: Neues Segment mit Potenzial
Plötzlich ist der Wagen weg oder beschädigt: Für die meisten Schäden am Auto greifen gängige Policen. Beim Autoinhalt tun sich dagegen Versicherungslücken auf. Geräte wie Smartphone oder Navi lassen dessen Wert steigen – und damit den Bedarf für passende Produkte. Ein Gastbeitrag von Alexander Schwarze, Produktmanager Autoinhalt der Ammerländer Versicherung.
Staus und Klimawandel zum Trotz: Das Auto gehört immer noch zu den meist genutzten Verkehrsmitteln in Deutschland. 45,8 Millionen Pkw gibt es nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes auf unseren Straßen, Tendenz steigend. Rund 77,4 Prozent der privaten Haushalte verfügen über mindestens einen Pkw, so das Umweltbundesamt. In fast 30 Prozent der Haushalte seien zwei oder mehr Autos vorhanden. Neben Urlaub und Freizeit nutzen die Deutschen sie häufig für den Weg zur Arbeit: Zwei Drittel der Erwerbstätigen pendeln laut statistischem Bundesamt mit dem Pkw zum Arbeitsplatz.
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Mobiler Lebensstil
Obwohl sich im städtischen Raum neben Bus und Bahn auch Lösungen wie Car Sharing etablieren, bleibt das Auto also eine feste Größe im Alltag. Begünstig wird das auch durch den mobilen Lebensstil der Deutschen. Das Motto: „Unterwegs und immer erreichbar“. Ein Faktor, der diese Entwicklung begünstigt, ist das mobile Internet. So hat die ARD/ZDF Onlinestudie ergeben, dass 28 Prozent der Bevölkerung täglich unterwegs das Internet nutzen. Das seien 19 Millionen Menschen. Egal ob Geschäftstermin, Abendessen mit Freunden oder Sporttraining – alles kann unterwegs koordiniert werden.
Wichtiges fährt im Wagen mit
Das führt dazu, dass alles, was dafür täglich gebraucht wird, auch im Auto mitfährt. Früher waren es Jacke, Handtasche und Sonnenbrille, vielleicht noch die Einkäufe. Heute zählen Navi, Smartphones, Tablets oder Notebooks ebenso zu den täglichen „Mitfahrern“. Häufig ist es auch die Sportausrüstung, das Outfit für das Abendessen oder das Gepäck für den Wochenendausflug. Diese oft hochpreisigen Gegenstände lassen den Wert des Autoinhalts steigen – und damit das finanzielle Risiko im Falle eines Schadens. Die Folge: Bislang gängige Versicherungslösungen reichen nicht mehr aus, um die finanziellen Folgen abzufedern, die etwa durch einen Unfall, Diebstahl des Autos oder Einbruchdiebstahl entstehen können.
Versicherungslücken tun sich auf
Ein aktuelles Beispiel verdeutlicht diese Versicherungslücke: So werden 124.100 Autos jährlich geknackt. Das geht aus der Schadenstatistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Zwar sei die Zahl der Schadenfälle leicht gesunken. Die Entschädigungen seien aber höher ausgefallen. Der Grund: Modelle und Autoteile seien teurer geworden. Wenn Diebe das ganze Auto oder fest verbaute Teile (z.B. Stereo-Anlage, Bordcomputer) stehlen, zahlt die Kfz-Kaskoversicherung. Das gilt nicht für die beweglichen Gegenstände im Wagen. Zwar zählen sie häufig noch zum Hausrat, die Standard-Deckung reicht meist aber nicht. Die Klausel „Diebstahl aus Kfz“ hat klare Grenzen bezüglich versicherter Sachen, Geltungsbereich und Höhe der Entschädigung. Im Ernstfall bleibt die finanzielle Last also am Geschädigten hängen. Es braucht Produkte, die das Segment „Autoinhalt“ für Privatkunden erschließen.
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Neues Marktsegment Autoinhalt
Bislang waren entsprechende Produkte am deutschen Markt unüblich. Autoinhalts- und Transportversicherungen gab es nur für Gewerbekunden, etwa Handwerker. Nun reagiert der Markt aber auf den veränderten Versicherungsbedarf. So hat die Ammerländer Versicherung die „Private Autoinhaltsversicherung“ gestartet. Es können privat und beruflich genutzte Pkw versichert werden – auch Dienstwagen. Zu den versicherten Sachen zählen Wertsachen, Bargeld, Navis und Smartphones. Auch die Kosten für die Wiederbeschaffung von amtlichen Ausweisen, EC- und Kreditkarten werden getragen. Zu den versicherten Gefahren gehören Einbruchdiebstahl, Diebstahl des Wagens und Unfälle. Damit öffnet das Produkt das Segment „Autoinhalt“ für Privatkunden und schließt aktuelle Versicherungslücken.