In den letzten Monaten sorgte die Ergo mit der Leben-Sparte für eher negative Schlagzeilen: der potentielle Verkauf der Konzerntöchter Ergo Leben und Victoria brachte sogar die eigenen Mitarbeiter auf, so dass tausende demonstrierten und offen gegen das Management aufbegehrten (der Versicherungsbote berichtete). Nun aber geht der Versicherer in die Offensive und bringt vier neue Vorsorgeprodukte auf den Markt. Darüber berichtet die Ergo am Montag in einer Pressemeldung.

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Ergo Rente Index: Kunden können an eigens entwickelten Index partizipieren

Gleich zwei Produktvarianten werden mit der neuen Police „Ergo Rente Index“ angeboten: eine in der privaten Altersvorsorge und eine Betriebsrente. Wie viele ähnliche Produkte der „neuen Klassik“ bieten diese Policen nur eine minimale Garantie: nämlich, dass die Beiträge zum vereinbarten Rentenbeginn zu 100 Prozent erhalten bleiben. Alles weitere hängt vom Spiel der Märkte ab, wenn auch freilich mit besseren Renditechancen, als es ein klassischer LV-Neuvertrag derzeit bieten würde.

Die Kunden können hierbei jeweils zum Jahresende selbst entscheiden, ob sie die Überschussbeteiligung ihrem Guthaben zurechnen lassen an der Wertentwicklung eines eigens für die Ergo entwickelten Index der Munich Re partizipieren möchten: „Der Index Munich Re Worldwide Trend investiert weltweit in Aktien, Zinsanlagen, Immobilien und Rohstoffe und deckt damit alle wesentlichen Anlageklassen ab“, heißt es hierzu im Pressetext der Ergo.

Ergo Rente Balance: Kunden können umschichten

Ein weiteres Produkt für die private Altersvorsorge ist ein Tarif mit Namen „Ergo Rente Balance“. Hier verspricht der Pressetext der Ergo „Renditechancen und Anlageflexibilität“. Demnach könnten Kunden sowohl mit den Beiträgen als auch Guthaben zwischen klassischem Sicherungsvermögen mit Indexbeteiligung sowie Fondsanlage wechseln. Dies soll monatlich und gebührenfrei erlaubt sein. Der Preis für die Flexibilität: Eine Bruttobeitragsgarantie entfällt folglich, wenn der Kunde auf Fonds setzt.

Der Vorstand-Chef der Ergo Leben, Michael Fauser, macht keinen Hehl daraus, dass die Ergo mit der Entwicklung in der Altersvorsorge unzufrieden war. Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte Fauser am Montag: „Das Neugeschäft war zuletzt nicht zufriedenstellend. Wir wollen mehr erreichen und sind überzeugt, das mit den neuen Produkten zu schaffen.“

Risikolebensversicherung überarbeitet

Um das Neugeschäft anzukurbeln, haben die Düsseldorfer auch ihre Risikolebensversicherung überarbeitet. Dabei setzt der Versicherer beim Grundschutz auf das Billigpreis-Segment: Die Police „zählt im Prämienvergleich zu den günstigsten Angeboten am Markt“, heißt es im Pressetext. Das bezahlt der Kunde aber auch mit dem Verzicht auf Leistungen, etwa Nachversicherungsgarantien. Wer diese will, muss etwas mehr zahlen und das Leistungspaket Komfort oder Premium gegen Aufpreis abschließen.

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Bei den hochpreisigen Tarifen verspricht der Versicherer ebenfalls zusätzlichen Service. Fauser: „So können unsere Kunden zum Beispiel durch die neue Kooperation mit Best Doctors in der Premium-Variante den Service einer medizinischen Zweitmeinung über ein weltweites Expertennetzwerk einholen. Und das nicht nur bei schwerer Krankheit.“ Bei beiden Varianten sorge zudem optional der Baustein Sicherheit plus für konstante Beiträge.