Deutsche parken Geld am liebsten auf Sparkonto
Die deutschen Bürger legen ihr Geld noch immer konservativ an: Die meisten parken trotz niedriger Zinsen ihr Geld auf dem Sparkonto oder investieren in eine Lebens- und Rentenversicherung. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage. Aber auch Aktien und Investmentfonds sind im Kommen.
Die Deutschen investieren ihr Geld noch immer mehrheitlich in klassische und vermeintlich risikoarme Geldanlagen. Die meisten parken ihr Geld auf dem Sparkonto (43 Prozent), investieren es in eine Lebens- oder Rentenversicherung (34 Prozent), nutzen Tagesgeld (33 Prozent) oder kaufen Immobilien (32 Prozent). Das zeigt eine bevölkerungsrepräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Targo-Bank, über die die BILD-Zeitung exklusiv berichtet.
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Aktien – immerhin für jeden Vierten interessant
Doch auch Aktien und Investmentfonds gewinnen an Gewicht. Immerhin 28 Prozent der Befragten sagten laut Umfrage, dass sie Investmentfonds nutzen, 24 Prozent haben in Aktien investiert. Mehrfachnennungen bei den Antworten waren möglich. Dabei zeigt sich eine deutliche Ost- West- Differenz: Während im Osten nur 16 Prozent der Befragten Aktien nutzen, sind es in den früheren alten Bundesländern immerhin 26 Prozent.
Dass es auch immer noch viele Vorbehalte gegen ein Engagement am Aktienmarkt gibt, zeigt ein weiteres Ergebnis der Umfrage. Für mehr als jeden zweiten Anleger (57 Prozent) ist ein Investment in Aktien und Fonds „völlig uninteressant“ oder „eher uninteressant“. Besonders hoch ist die Ablehnung unter Frauen: Sie schließen sogar zu 60 Prozent aus, dass sie ihr Geld in Aktien und Fonds stecken.
Einen Riester-Sparplan besitzen 21 Prozent der Befragten: Diese Anlageform landet damit auf Rang Sieben der beliebtesten Geldanlagen. Weitere 14 Prozent besitzen Festgeld und/oder Termineinlagen. In Edelmetalle wie Gold investieren zehn Prozent der Bundesbürger.
Fehlendes Wissen zum Thema Geldanlage
Konkrete Gründe, weshalb die Anleger nicht am Aktienmarkt partizipieren wollen, fragte die Studie nicht ab. Allerdings könnte fehlendes Finanzwissen eine Ursache sein. So stimmte nicht einmal jeder Zweite (48 Prozent) der Aussage zu, er fühle sich gut über die Möglichkeiten der Geldanlage informiert. Beinahe jeder vierte Befragte (24 Prozent) gestand jedoch nicht, nicht gut bzw. überhaupt nicht über Anlagemöglichkeiten informiert zu sein.
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In der Studie wurde nicht unterschieden, inwiefern die populären Versicherungsprodukte -Lebens- und Rentenversicherungen- „klassische“ Policen mit Garantiezins sind oder Verträge der sogenannten Neuen Klassik, die es auch erlauben, mehr Geld in Aktien und Fonds zu investieren statt in festverzinsliche Anleihen, was die Renditechancen erhöht. Für die Studie wurden im Dezember ca. 1.000 Anleger befragt.