Deutsche Versicherer müssen für durchschnittlich 80 Prozent ihrer Bestände eine Zinszusatzreserve (ZZR) bilden. „In der Spitze unterliegen bei einzelnen Anbietern bereits mehr als 90 Prozent der Bestände der Nachreservierung“, erläutert Lars Heermann von der Ratingagentur Assekurata.

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Der Referenzzinssatz lag im vergangenen Jahr marktweit bei 2,21 Prozent. 2016 lag, die Schwelle, ab die Versicherer für ihren Bestand die Zusatzreserve aufbauen müssen, noch bei 2,65 Prozent. Damit sind mittlerweile sechs Tarifgenerationen (4,00 Prozent bis hin zu 2,25 Prozent) von der Regelung betroffen.

Versicherer brauchen bis zu 90 Prozent des Bestands Zusatzreserven

Damit belasten Gelder, die in die ZZR fließen die Ertragslage der Lebensversicherer zunehmend und beschneiden deren finanziellen Spielraum für höhere Überschüsse. Während die Unternehmen im Jahr 2016 immerhin knapp 13 Milliarden Euro in die Zusatzreserve gesteckt haben, erhöhte sich der Betrag im vergangenen Jahr um weitere 15 Milliarden Euro. Die bisher angehäuften 60 Milliarden Euro entsprechen den Angaben zufolge fast dem gesamten bilanziellen Eigenkapital der Unternehmen.

Allein für die Zuführung im Jahr 2017 hätten die Lebensversicherer rechnerisch 1,70 Prozent Nettozins aus ihren Kapitalanlagen erwirtschaften müssen, heißt es in der Meldung. Für das laufende Jahr rechnet das Analysehaus mit einem weiter steigenden ZZR-Aufwand der Lebensversicherer. Bei angenommenen gleichbleibenden Zinskonditionen würde der Referenzzins auf 1,87 Prozent absinken und die ZZR-Zuführung bei insgesamt 18 Milliarden Euro liegen.

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Bis 2025 könnte die ZZR sogar auf bis zu 150 Milliarden Euro ansteigen. Als Basis für die Berechnung habe Assekurata ein Szenario mit leicht schwankenden Zinsen gewählt. „Diese Schätzung haben unsere Analysten in der Studie über den Sicherungsbedarf verifizieren können“, ergänzt Assekurata-Geschäftsführer Dr. Reiner Will. Angesichts dieser Zahlen solle der Gesetzgeber die strengen Auflagen für die Zusatzreserve überarbeiten, fordert das Ratinghaus.