Lebensversicherung - Zinsen sinken langsamer
Die Verzinsung in der Lebensversicherung sinkt weiter. Für 2018 liege die laufende Verzinsung im Marktdurchschnitt bei 2,83 Prozent. Damit sank der Wert lediglich um 0,05 Prozentpunkte. Im Vorjahr war die laufende Verzinsung über alle untersuchten Produktarten und Tarifgenerationen noch durchschnittlich um 0,23 Prozentpunkte gefallen.
Die Überschüsse der Lebensversicherer sinken und zwar nicht nur bei den Tarifen mit Garantiezins. Auch bei den Produkten der sogenannten Neuen Klassik, von den Versicherern als bessere Alternative in Zeiten des Niedrigzinses beworben, lässt sich ein Abwärtstrend beobachten. Das geht aus einer Studie des Analysehauses Assekurata hervor. Dazu seien 55 Versicherer, was einem Marktanteil von 76 Prozent entspricht, unter die Lupe genommen worden.
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Bei den klassischen privaten Rentenversicherung sei zu beobachten, dass immer weniger Unternehmen entsprechende Tarife anbieten würden. Demnach würden lediglich noch 30 Versicherer klassische Renten-Policen offerieren. Im Vorjahr waren es noch 34 Gesellschaften. Auch die laufende Verzinsung sei bei diesen Policen nur moderat von 2,61 Prozent auf 2,47 Prozent gesunken.
Auch bei den Tarifen der sogenannten Neuen Klassik gibt es Bewegung. Während im Vorjahr noch 25 Unternehmen ein Angebot in diesem Bereich hatten, sind es mittlerweile 27 Versicherer. Ein weiterer Trend gibt zu denken. Denn inzwischen garantiert kein Anbieter mehr einen vollständigen Erhalt der eingezahlten Beiträge ohne dies an Einschränkungen zu knüpfen. Im vergangenen Jahr hatten noch drei Unternehmen derartige Varianten angeboten. Für 2017 liegt die laufende Verzinsung der betrachteten Tarife in diesem Bereich bei durchschnittlich 2,39 Prozent 0,08 Prozentpunkte.
Der niedrigere laufende Zins in der Neuen Klassik sei aber auch eine Folge davon, dass die Verträge sehr unterschiedlich gestaltet seien. So errechnet Assekurata für einen Mustervertrag mit 25 Jahren Aufschubzeit in der Neuen Klassik mit durchschnittlich 2,40 Prozent eine deutlich höhere Beitragsrendite als bei Garantiezins-Policen (2,19 Prozent). Dennoch: Diese Prognosen sind bei den neuartigen Policen weit unverbindlicher, da sie eben weniger Garantien bieten.
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Auch die Effektivkosten sind in der Neuen Klassik höher. Diese Kennziffer drückt den Verlust an Rendite aus, der durch vorhandene Kosten wie etwa Verwaltungskosten entsteht und dient zur Ermittlung der tatsächlich erzielten Rendite nach Kosten. Die Effektivkosten bei Garantiezins-Produkten betragen im Schnitt 0,79 Prozent und in der Neuen Klassik 1,04 Prozent.