Allianz startet digitale Betriebsrenten-Plattform
Die Allianz stellt sich bei der betrieblichen Altersversorgung (bAV) neu auf. Künftig sollen Betriebsrenten über die digitale Plattform "FirmenOnline" verwaltet werden. Zudem habe der Versicherer ein neues Betriebsrenten-Produkt auf den Markt gebracht.
Im September 2014 kündigte die Allianz an, künftig sämtliche Policen auch im Internet anbieten zu wollen. Für den digitalen Umbau des Münchener Konzern wurde ordentlich Geld in die Hand genommen. Während 2011 bereits 350 Millionen Euro in die Digitalisierung flossen, waren es 2014 bereits 800 Millionen Euro.
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Seit Mitte 2015 können Kunden Sachversicherung wie etwa Hausrat-, Privathaftpflicht-, Rechtsschutz-, Wohngebäude- und Unfallversicherung online abschließen. Auch der digitale Abschluss für die Risiko-LV der Allianz ist seit 2015 am Desktop möglich. Auch eine Baufinanzierung kann inzwischen über das Online-Portal angestossen werden.
Nun will der Versicherungsriese den Bereich der betrieblichen Altersversorgung umkrempeln. Zwar besteht bereits seit mehr als 15 Jahren eine IT-Lösung für die bAV, über die mehr als eine Million Verträge verwaltet werden. Heutigen digitalen Ansprüchen sollte diese aber nicht mehr genügen.
Die "Allianz macht bAV durchgängig digital", so titelt der Versicherer in einer Pressemitteilung und gibt damit den Start der neuen bAV-Plattform bekannt. Diese soll zwei Portale, eines für Arbeitgeber und eines für Arbeitnehmer, miteinander verbinden. Dadurch sollen alle Arbeitsschritte rund um die Betriebsrente vereinfacht werden. So sollen zum Beispiel An- und Abmeldungen von Mitarbeitern zum Gruppenvertrag sowie Werkzeuge zur Angebotsunterstützung wie etwa Tarif- oder Förderrechner enthalten sein.
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Generell erwarte der Versicherer einen Schub durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG). Ein wichtiger Baustein der Reform: Seit dem 1. Januar 2018 werden Arbeitnehmer mit kleiner Lohntüte besser gefördert, wenn sie ein Brutto-Jahreseinkommen von bis zu 26.400 Euro beziehungsweise monatlich 2.200 Euro haben. Zahlt der Arbeitgeber hier 240 bis 480 Euro Euro pro Jahr in einen Pensionsfonds, eine Pensionskasse oder Direktversicherung ein, erhält er vom Staat einen direkten Steuerzuschuss von 30 Prozent beziehungsweise maximal 144 Euro. Für diesen Part der Betriebsrenten-Reform habe die Allianz ein ein neues Produkt gestartet. Auch würden nun Lösungen für die Riester-Förderung in der bAV angeboten. Zudem würde aktuell an einem modularen Angebot für das Sozialpartnermodell gearbeitet, heißt es weiter.