Zwar kamen die Analysten zu einer ähnlichen Leistungsquote wie der GDV: bei den antwortenden Versicherern wurden 72,2 Prozent positiv entschieden. Dabei zeigten sich aber gewaltige Unterschiede bei der Ablehnungsquote. Der Versicherer mit den wenigsten Ablehnungen verweigerte nur 13,9 Prozent aller Antragsteller eine BU-Rente, der Versicherer mit den meisten Ablehnungen entschied gar 83,3 Prozent negativ (der Versicherungsbote berichtete).

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Fast jeder dritte Verbraucher klagt erfolgreich gegen seinen BU-Versicherer

Eine weitere Zahl lässt aufhorchen. PremiumCircle schaute sich 169 erstinstanzliche Urteile vor Landgerichten an, in denen sich ein Verbraucher mit seiner Versicherung über die Rente aus seinem BU-Vertrag stritt. Die Chancen auf Erfolg waren für die Betroffenen sehr hoch. Beinahe jeder dritte Berufsunfähige (31,4 Prozent), der gegen seinen Versicherer klagte, konnte sich durchsetzen und erhielt Recht: ebenfalls eine stolze Quote. Auch hier variierten die Erfolgsaussichten von Anbieter zu Anbieter. Die unternehmensindividuelle Quote schwankte zwischen Null Prozent – das heißt, kein einziger Verbraucher hatte vor Gericht Erfolg – und 83,3 Prozent: Fünf von sechs Verbrauchern konnten erfolgreich klagen.

Die GDV-Statistik weise an keiner Stelle aus, welche Versicherer tatsächlich schnell und transparent zahlen - und welche ihre Kunden in lange Rechtsstreite verwickeln, so die Kritik von PremiumCircle an den Zahlen des Branchenverbandes. Deshalb könnten weder Vermittler noch Kunden das Leistungsverhalten eines BU-Versicherers genau einschätzen. Hier fordern die Analysten von Politik und Branche mehr Transparenz. Allerdings wurde auch diese Studie kritisiert. GDV-Geschäftsführer Peter Schwark warf dem Analysehaus vor, eigene finanzielle Interessen zu haben und nur deshalb eine solche Studie zu veröffentlichen, um einen Markt für seine Beratungsleistungen zu schaffen.

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