Versicherungsmakler vermitteln zunehmend Neugeschäft über Maklerpools
Versicherungsmakler schließen immer größere Teile ihres Geschäftes über Maklerpools ab. In der privaten Krankenversicherung werden sechs von zehn Verträgen mittlerweile über Pools vermittelt und nicht mehr direkt über den Versicherer, so zeigt eine aktuelle Studie. Zugleich stagniert aber die Zahl der Anbindungen: Im Schnitt kooperieren Makler wie auch im Vorjahr mit 2,6 Pools.
Maklerpools werden für das Neugeschäft von Versicherungsmaklern immer wichtiger. In nahezu allen Sparten reichen Makler mittlerweile mehr Neugeschäft über Pools ein als über die Produktgeber, so zeigt die Studie „Pools und Dienstleister 2018“ aus dem Medienhaus AssCompact. An der Online-Umfrage beteiligten sich im Februar 2018 546 Versicherungsmakler sowie Kapitalanlage- und Darlehensvermittler.
Anzeige
Finanzanlage und Private Kranken sind Pool-Spitzenreiter
Am bedeutendsten sind die Maklerpools für den Bereich Finanzanlage/Finanzierung. Stolze 72,2 Prozent des Neugeschäftes werden hier über einen entsprechenden Dienstleister vermittelt (Vorjahr 64,8 Prozent). Ebenfalls wichtig: die private Krankenversicherung. Sechs von zehn neuen PKV-Verträgen (61 Prozent) werden über Pools an die Kundin bzw. den Kunden gebracht. Vor vier Jahren war es noch etwas mehr als jeder zweite Vertrag (53,1 Prozent).
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in den anderen Produktkategorien. Im Bereich Vorsorge/Leben werden 57,9 Prozent des Neugeschäftes über Pools generiert (Vorjahr: 56,3 Prozent), im Bereich SHUK (Sach, Unfall, Haftpflicht, KFZ) immerhin noch 56,1 Prozent (Vorjahr 55,7). Dieser Trend wird sich nach Ansicht der Befragten fortsetzen: die Mehrheit der befragten Makler geht davon aus, künftig noch mehr Geschäft über Pools einzureichen.
Zugleich stagniert jedoch die Zahl der Kooperationspartner. Wie auch im Vorjahr sind Makler im Schnitt an 2,6 Maklerpools, Dienstleister, Verbünde und/oder Haftungsdächer angeschlossen. Im Jahr 2013 wurde hier ein Höchststand mit durchschnittlich 3,4 Anbindungen erreicht. Dennoch zeigt der Trend im Neugeschäft, dass die Zeit der Einzelkämpfer zu Ende geht: fast alle Makler binden sich an Pools und Dienstleister.
Durchschnittsalter: 53 Jahre
Die Nachwuchsprobleme der Branche werden erneut auch durch diese Studie bestätigt. Das Durchschnittsalter der Befragten lag bei 53 Jahren. Das bedeutet einerseits, dass die Vermittler viel Erfahrung mitbringen: im Schnitt sind sie seit 26,3 Jahren in der Branche aktiv. Aber viele Veteranen der Branche werden in den kommenden Jahren ihren Job an den Nagel hängen und in Rente gehen.
Anzeige
Durchgeführt hat die Online-Befragung die BBG Betriebsberatung GmbH sowie das Institut für Versicherungsvertrieb (IVV) im Zeitraum vom 02. bis 27. Februar. Die 432seitige Studie kann kostenpflichtig bei AssCompact bestellt werden.