Das Girokonto ist erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise 2007 die beliebteste Geldanlage der Bundesbürger. Danach befragt, wie sie ihr Geld anlegen, nennen 42 Prozent der Deutschen das „Sparen auf dem Girokonto“. Auf dem zweiten Rang landet mit 41 Prozent Zustimmung ein alter Klassiker: das Sparbuch, dessen Wurzeln sich in Deutschland bis ins Jahr 1818 zurückverfolgen lassen. Das geht aus einer repräsentativen Befragung von Kantar TNS im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen hervor.

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Laut Pressemeldung des Dachverbands der privaten Bausparkassen ist das Girokonto auch eine der wenigen Vorsorgeformen, deren Popularität gegenüber der letztjährigen Umfrage anstieg. Die meisten anderen abgefragten Geldanlagen hätten verloren. So teilen sich den Podestplatz auf Rang drei der Bausparvertrag mit je 29 Prozent Zustimmung (Vorjahr: 34 Prozent) sowie Renten- und kapitalbildende Lebensversicherungen, die ebenfalls 29 Prozent erzielen (Vorjahr: 32 Prozent). Mehrfachnennungen waren möglich.

Unsicherheit aufgrund erwarteter Zinswende?

Den Triumph des Girokontos als beliebteste Anlage wertet der Verband der Bausparkassen als Indiz dafür, dass die Deutschen grundsätzlich zögern, langfristige Geldanlagen zu tätigen. Man gehe „kurz“ und warte vor einer Neuanlage angesichts einer vielfach beschriebenen leichten Zinswende „am langen Ende“ die weitere Entwicklung erst einmal ab, heißt es im Pressetext. Für die Umfrage wurden 2.000 Personen im Alter von über 14 Jahren befragt.

Die zehn beliebtesten Geldanlagen der Deutschen ab 14 Jahre. Mehrfachnennungen möglich. Quelle: KANTAR TNS

Auf Rang Fünf platzieren sich ebenfalls zwei Geldanlagen mit identischen Werten. Je 23 Prozent erzielen Tagesgeld, Festgeld und Termingelder, die ihren Vorjahreswert festigen konnten. Dem entgegen wurden Immobilien im Vorjahr noch von 26 Prozent der Befragten genannt und haben folglich drei Prozentpunkte verloren. Die Riester-Rente verlor einen Prozentpunkt und kommt nun auf 19 Prozent.

Aktien verlieren an Zuspruch

Direkt an der Börse legen nach wie vor wenige Deutsche ihr Geld an. Immerhin gab es ein Plus bei den Investmentfonds: im Vorjahr noch von zwanzig Prozent der Befragten genannt, erzielen sie aktuell 21 Prozent. Aktien verloren hingegen an Zuspruch und konnten nach 15 Prozent im Vorjahr nur noch 13 Prozent erzielen. Der Verband vermutet im Pressetext, dass die Kursstürze in den Anfangsmonaten 2018 die Sparer verunsichert haben könnte. Zwischenzeitlich verlor der DAX mehr als zwölf Prozent, erholte sich aber seitdem wieder.

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Bedenklich ist das Anlageverhalten der Deutschen vor dem Hintergrund, dass mit den beliebtesten Vorsorgeformen die Geldentwertung kaum aufgefangen werden kann. So ist die Inflation im März 2018 wieder leicht gestiegen und betrug 1,6 Prozent, so berichtet das Statistische Bundesamt (Destatis). Im Februar hatte die Inflation noch bei 1,4 Prozent gelegen. „Wir erwarten, dass die Inflation bis Jahresende näher in Richtung zwei Prozent steigt“, sagte Jörn Zeuner, Chefvolkswirt der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), dem "Handelsblatt".

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