Debeka bekommt neuen Chef - aus eigenem Hause
Bei der Debeka rotiert das Personalkarussell an der Konzernspitze. Der langjährige Vorstandschef Uwe Laue wird zum 1. Juli sein Amt an den bisherigen Personalvorstand Thomas Brahm abgeben. Doch dem Konzern wird Laue erhalten bleiben: er beerbt den aus Altersgründen ausscheidenden Peter Greisler als Chef des Aufsichtsrates. Auch den PKV-Verband soll der 61jährige Manager weiter anführen.
Bei der Debeka Gruppe kündigt sich ein Einschnitt an der Konzernspitze an. Der langjährige Vorstandsvorsitzende der Koblenzer, Uwe Laue, wird sein Amt nach 16 Jahren an den jetzigen Personalvorstand Thomas Brahm abgeben. Das berichtet der Versicherer am Freitag in einer Pressemeldung.
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Damit endet eine lange und erfolgreiche Ära unter Laue. Bereits seit 2002 hat er den Chefsessel bei der Debeka inne, unter ihm wuchs der Versicherer zum deutschen Marktführer in der privaten Krankenversicherung mit 2,3 Millionen PKV-Vollversicherten und insgesamt mehr als 7 Millionen Kunden, wie aus Unternehmenszahlen hervorgeht. Laue arbeitet bereits seit 44 Jahren bei der Debeka.
Der neue Chef kennt den Konzern seit seiner Ausbildung
Nachfolger von Laue soll ein echtes „Eigengewächs“ werden: der 54jährige Thomas Brahm soll dem Aufsichtsrat als künftiger Vorstand vorgeschlagen werden, das Gremium muss der Personalie noch zustimmen.
Bereits seit 1982 gehörte Brahm der Debeka an und absolvierte beim Versicherer auch seine Lehre zum Versicherungskaufmann in Bonn. Dann war er im Außendienst tätig, wo er zum Landesgeschäftsstellenleiter in Hannover und Berlin aufstieg. Seit 2007 schließlich ist er Mitglied der Vorstände der Debeka-Versicherungsgruppe. Thomas Brahm wäre also ein Vorstand, der das Versicherungsgeschäft von der Pike auf gelernt hat und auch den Vertrieb aus der Praxis kennt.
Doch auch Laue wird dem Konzern erhalten bleiben: Als Chef des Aufsichtsrates, wo er Peter Greisler beerben wird. Der 81jährige wird sich in den Ruhestand verabschieden. Auch Greisler ist ein echtes Urgestein bei den Koblenzern: seit 68 Jahren gehört er der Debeka schon an, begann hier auch seine Ausbildung im zarten Alter von 14 Jahren. Bevor er das Amt 2002 an Laue übergab, hat er ebenfalls 25 Jahre als Vorstandsvorsitzender gewirkt und war unter anderem zwölf Jahre lang Chef des PKV-Verbandes. Seit 1994 ist Greisler Vorsitzender des Aufsichtsrats der Debeka Bausparkasse und seit 2002 auch Aufsichtsratschef für die Versicherer und die Pensionskasse.
Es zeigt sich also Kontinuität bei der Debeka-Gruppe: Statt das Spitzenpersonal von außerhalb zu holen, setzt man auf Manager, die sich stark mit dem Konzern identifizieren und bereits seit Jahrzehnten dabei sind. Und die auch die andere Seite des Versicherungsgeschäfts kennen: als Vermittler tätig waren, Klinken geputzt haben, Kunden beraten.
Uwe Laue soll Chef des PKV-Verbandes bleiben
Überraschend ist hingegen, dass Uwe Laue auch weiterhin dem Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) vorstehen soll, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Denn das ist zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht erlaubt. Der Lobbyverband müsse hierfür extra seine Satzung ändern, so schreibt die „Süddeutsche“, weil derzeit nur Vorstandsvorsitzende dem PKV-Verband vorstehen dürfen. Im Juni wollen die Mitglieder darüber entscheiden, ob künftig auch Aufsichtsräte den Chefsessel innehaben dürfen. Uwe Laue ist seit 2013 Verbandschef.
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Die Debeka-Gruppe besteht aus dem Debeka Krankenversicherungsverein auf Gegenseitigkeit (a. G.), dem Debeka Lebensversicherungsverein a. G., der Debeka Allgemeinen Versicherung AG, der Debeka Pensionskasse AG und der Debeka Bausparkasse AG. Mit jährlichen Beitragseinnahmen und Geldeingängen von über 13 Milliarden Euro, sieben Millionen Mitgliedern und 16.000 fest angestellten Mitarbeitern gehört sie zu den größten Assekuranzen auf dem deutschen Markt.