Ergo setzt verstärkt auf Fonds
In Zeiten niedriger Zinsen setzt die Ergo verstärkt auf das Fondsgeschäft. In den ersten drei Monaten 2018 legte der Fondsabsatz gegenüber dem Vorjahr um zwanzig Prozent zu, so berichtet Olaf Bläser, Vertriebsvorstand der Ergo Deutschland. Das ist auch Ergebnis einer Qualifizierungsoffensive: Die Vertreter werden zunehmend in Sachen Geldanlage und Investment geschult.
Was tun in Zeiten niedriger Zinsen, wenn das wichtige Geschäft mit Lebensversicherungen stagniert? Die Ergo Deutschland hat das Fondsgeschäft für sich entdeckt. Vertriebsvorstand Olaf Bläser sagte in einem Interview mit der Zeitschrift FONDS professionell, dass im ersten Quartal des Jahres das „Plus im Fondsabsatz bei 30 Prozent“ gelegen habe. Bereits im Jahr 2017 habe das Fondsgeschäft um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr gelegen.
Anzeige
Schulungen und Haftungsdach
Der steigende Absatz im Fondsgeschäft ist kein Zufall. Wie Bläser weiter berichtet, werden die circa 9.000 Vertreter der Ergo verstärkt im Bereich Investment geschult. Auch haben die Düsseldorfer Mitte 2017 ein Haftungsdach für die eigenen Vertreter aufgebaut. Dieses Haftungsdach wird von der Fondsdepot Bank betrieben, seit zwei Jahren auch Haftungsdachgeber für den Wettbewerber Allianz.
Olaf Bläser zeigt sich mit dem Zugewinn im Fondsgeschäft des letzen Jahres zufrieden. "Das ist meiner Meinung nach ein guter Wert, insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir im vergangenen Jahr den Vertrieb komplett neu aufgestellt haben, wodurch rund 30 Prozent der Stellen in der Fläche wegfielen“, zitiert FONDS professionell. Für den durchschnittlichen Vermittler mache das Fondsgeschäft bisher rund sieben bis acht Prozent des Gesamtgeschäftes aus. „Dieser Anteil soll deutlich steigen“, so Bläser.
Während sich Vertreter dem neuen Haftungsdach anschließen müssen, um für die Ergo zu Fonds beraten zu dürfen, lasse man 34f-Vermittlern auch die Option, eigenständig ihr Haftungsrisiko abzusichern, berichtet Bläser weiter. Sowohl Haftungsdach- als auch 34f-Vermittler würden jedoch mit derselben Angebotspalette, Software und denselben Preismodellen arbeiten.
Anzeige
Schon heute seien drei Viertel der Ergo-Vertreter berechtigt, Fonds zu vermitteln, ergänzt Birte Sewing, Leiterin Investmentprodukte bei der Ergo Deutschland, in dem Interview. Allerdings gebe es auch viele Vermittler, für die Fonds nicht relevant seien und sich auf andere Geschäftsbereiche beschränken würden.