BaFin nimmt Big Data und Künstliche Intelligenz ins Visier
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) will künftig stärker die Bereiche Big Data und Künstliche Intelligenz unter die Lupe nehmen.
Schon 2030 soll die Branche weitgehend digitalisiert sein und die Schadenwahrscheinlichkeit eines Versicherten quasi in Echtzeit von künstlicher Intelligenz (KI) gemessen und bearbeitet werden können. Das sagt eine neue Studie der Unternehmens-Beratung McKinsey voraus. Für Vermittler wie Schadenbearbeiter malt die Studie ein finsteres Bild. Denn die zunehmede Digitalisierung sei mit großen Einschnitten bei den Angestellten verbunden.
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Das Thema Digitaliserung bringt nun auch die Finanzaufseher der BaFin auf den Plan. Denn die Behörde hat in einer Studie der Unternehmens-Beratung Boston Consulting Group (BCG) und des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informations-Systeme (IAIS) die Themen Big Data und Künstliche Intelligenz durchleuchten lassen. Denn der Wettlauf "um Finanzdaten hat längst begonnen", stellte BaFin-Präsident Felix Hufeld fest.
Für die bestehenden sowie für neue Markt-Teilnehmer würden sich durch die Möglichkeiten von Big Data und Künstlicher Intelligenz erhebliche Wettbewerbs-Chancen eröffnen. So könnten beispielsweise an der Schnittstelle zum Kunden neue Möglichkeiten personalisierter Angebote entstehen.
„Die Ergebnisse zeigen deutlich, wie wichtig es ist, dass wir uns aufsichtlich und regulatorisch mit diesen Themen befassen“, erklärte Hufeld. Deshalb sollen die Themen künftig noch stärker in den Fokus rücken. Auf der Grundlage der Ergebnisse sollen dann Gespräche mit der Branche und Verbänden angestossen werden. Auch andere Aufsichts-Behörden könnten sich am Austausch beteiligen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
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Überdies stellte die BaFin fest, dass die Verantwortung für beide Themen selbstverständlich im eigenen Haus lägen. Dies könne weder automatisiert noch ausgelagert werden, heißt es weiter. Dafür müssten Kunden stärker dafür sensibilisiert werden, welchen Wert preisgegebene Daten hätten. "Es ist insgesamt paradox, dass die Menschen sich auf der einen Seite sehr um ihre Daten sorgen, auf der anderen Seite aber sehr freizügig mit ihnen umgehen, etwa in den sozialen Netzwerken.", sagte der BaFin-Chef gegenüber dem Online-Portal "Gründerszene". Dies sei mit Blick auf den Verbraucherschutz eine wichtige Folgerung.