Im November 2017 hatte die Allianz Private Krankenversicherung (APKV) Probleme mit ihrer IT-Umstellung. Damals konnten Anfragen von Kunden nicht rechtzeitig bearbeiten werden. Kunden hatten sich daraufhin in Onlineforen beschwert. Der Vorwurf: Gelder würden nicht rechtzeitig bezahlt und Anfragen blieben unbeantwortet.

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Nun gibt es erneut IT-Probleme beim Branchenprimus. So sei das Unternehmen für seine Vermittler in den vergangenen Wochen über Tage hin nicht über das Internet erreichbar gewesen. Im Intranet hätten Vertreter von Ausfällen von drei Tagen bis hin zu fast einer Woche berichtet. Schuld daran sei der Umbau der eigenen IT. Zwar seien große Umzüge gelungen, aber im laufenden Betrieb stehe das Unternehmen "derzeit vor größeren Herausforderungen", schreibt die "Süddeutsche Zeitung"

IT-Probleme durch Fehler im Managament

Die technischen Schwierigkeiten seien durch "fehlerhaft vorbereitete und durchgeführte Systemanpassungen" entstanden, erklärt IT-Chef Andreas Nolte in einem Schreiben an die hauseigene Vertreterschaft. Demnach seien "die Tragweite und die Risiken der Änderungen" teilweise nicht richtig eingeschätzt wurden. Dies gelte für den Provider und ebenso für das eigene Haus. Auch das Management habe mit Fehleinschätzungen zur unbefriedigenden Situation beigetragen.

Damit derartige Probleme künftig nicht mehr auftreten, solle nun eine Taskforce gegründet werden. Auch die Überwachung des eigenen Betriebes solle ausgebaut werden. Bis Mitte August solle dazu ein Team gebildet werden, das jeden Tag rund um die Uhr auf Störungen reagieren kann.

Vertreter mosern wegen Ausfällen

Die Vermittler bringt nicht nur diese Aussage auf die Palme. Immerhin gingen sie davon aus, dass ein Weltkonzern permanent die eigenen Systeme überwacht und nicht am Wochenende die Schotten die macht. Viel schlimmer wiegt jedoch der Ausfall. Diese hätte die Außendienstler viel Zeit und damit verbunden wohl auch Geld gekostet.

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Da bringt auch die Entschuldigung bei den Vermittlern wenig. Sie fordern im Intranet einen finanziellen Ausgleich. Auch die Wiederbelebung der kürzlich gestrichenen Erfolgsprämie hatte ein Vermittler gefordert. Die freiwilligen Zahlungen an die Vertreter war im Juni 2018 aufgekündigt worden. Die rund 8.300 Vertreter waren über die Entscheidung nicht unbedingt erfreut. Sie fühlten sich von der Konzernleitung nicht wertgeschätzt.